10.06.2008: Landrat Jobi informiert sich über Sorgen der Milchbauern

Oberbergischer Kreis. Landrat Hagen Jobi unterstützt die Forderung der Milchbauern nach einem kostendeckenden Preis für ihre Milch. Um sich über die aktuelle Situation der Landwirte und den Verlauf des Milchboykotts zu informieren, war der Landrat gestern zu Gast auf dem Hof von Michael Braun, Vorsitzender des Bundes Deutscher Milchviehhalter Oberberg-Süd, in Reichshof-Hamig. Rund ein Dutzend Milchbauern betonten gegenüber Jobi, Dezernent Dr. Christian Dickschen und Kreisveterinär Dr. Bertram Röttger, dass sie 43 Cent pro Liter Milch brauchten, um kostendeckend arbeiten zu können.

Michael Braun, Landrat Hagen Jobi und Christoph Braun (v.l.) sind sich einig: Milchbauern brauchen einen kostendeckenden Milchpreis.
Michael Braun, Landrat Hagen Jobi und Christoph Braun (v.l.) sind sich einig: Milchbauern brauchen einen kostendeckenden Milchpreis.
(Foto: Oberbergischer Kreis)

„Mir hat am Wochenende eine Bäuerin erzählt, dass sie unter Tränen die Milch weggeschüttet hat“, sagte Landrat Jobi. Die Situation der Landwirte müsse verzweifelt sein. Das bestätigten die Milchbauern, die berichteten, dass 70 bis 80 Prozent aller Landwirte im Bergischen hinter dem Milchlieferstopp standen. „So eine große Einigkeit ist etwas Besonderes“, sagte Michael Braun.

Er und seine Kollegen hätten in der vergangenen Woche vor Supermärkten mit vielen Verbrauchern gesprochen und viel positive Resonanz erhalten. „Die Leute wollen Milch aus der Region und nicht aus Neuseeland“, so Braun. Der Boykott habe Wirkung gezeigt, über die Verträge zwischen Molkereien und Einzelhandel werde zurzeit neu verhandelt.


BDM-Vorsitzender für Oberberg-Süd, Michael Braun, zeigt Landrat Hagen Jobi (r.) seinen Betrieb in Reichshof-Hamig. (Foto: Oberbergischer Kreis)
BDM-Vorsitzender für Oberberg-Süd, Michael Braun, zeigt Landrat Hagen Jobi (r.) seinen Betrieb in Reichshof-Hamig.
(Foto: Oberbergischer Kreis)

„Aber unser Kampf ist noch lange nicht vorbei“, sagte der BDM-Vorsitzende für Oberberg-Süd. Die Milchviehhalter wollen an der Mengenregelung aktiv beteiligt werden und nur so viel Milch produzieren, wie nachgefragt wird. „Wir wollen weg von den Subventionen.“ Die Landwirte benötigten andere Rahmenbedingungen von der Politik.

Landrat Hagen Jobi will nun den Europa-Abgeordneten Herbert Reul zu einem Gespräch mit den Landwirten einladen.

 



Letzte Änderung: 10. Juni 2008