11.01.2009: Oberberg von Schweinepest bislang nicht betroffen

Erkranktes Wildschwein im Rheinisch-Bergischen Kreis

Oberbergischer Kreis. „Der Oberbergische Kreis ist von der Schweinepest bislang nicht betroffen“, sagt Oberbergs Kreisdirektor Jochen Hagt, nachdem am Freitag im benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis bekannt geworden war, dass ein Wildschwein an dem Schweinepest-Erreger erkrankt war. Rund um den Fundort in Rösrath richtete der Rheinisch-Bergische Kreis eine Schutzzone ein, die bis an die Kreisgrenze in Lindlar reicht. Das Virus ist für Menschen ungefährlich, ist aber von Schwein zu Schwein hoch ansteckend.

„Wir appellieren an die Jäger, jetzt verstärkt die ohnehin sehr große Schwarzwildpopulation zu bejagen“, sagt Dr. Stefan Kohler, Veterinär des Oberbergischen Kreises. „Denn wir können nicht ausschließen, dass sich die Schweinepest auch nach Oberberg hin ausbreitet.“ Dr. Kohler bittet die Jäger, die ein Wildschwein erlegen, Blutproben beim Veterinäramt in Gummersbach abzugeben. „Wir werden jetzt verstärkt Proben untersuchen“, so Dr. Kohler.

Die Schweinepest der Wildschweine ist eine Viruserkrankung, die zu massiven Erkrankungen und Todesfällen innerhalb der Schwarzwildpopulation führt. Auch Hausschweine können sich anstecken. Die Erkrankung wird durch Kontakt von Schwein zu Schwein weitergegeben, sie kann aber auch durch Aufnahme von virushaltigem Fleisch verursacht werden.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis gelten daher einige Schutzmaßnahmen für Schweinehalter. Dort werden alle Hausschweine in einem zehn-Kilometer-Radius um den Fundort auf Krankheitserreger untersucht. Schweine dürfen nur nach vorheriger Untersuchung transportiert werden. Diese Maßnahmen gelten im Oberbergischen Kreis derzeit nicht.

Dr. Kohler appelliert an alle Halter von Schweinen, die ihre Haltung bisher nicht beim Veterinäramt angezeigt haben und nicht in der Tierseuchenkasse gemeldet sind, sich im eigenen Interesse beim Veterinäramt zu melden. Zu den Hausschweinen zählen auch die so genannten Minipigs, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Auch diese Halter müssen sich umgehend beim Veterinäramt des Oberbergischen Kreises unter der Telefonnummer 02261 / 88-3903 melden.

 



Letzte Änderung: 12. Januar 2009