„Wunderwaffe Antibiotika schwächelt“

„Das diesjährige Ziel ist es, das Thema „DART – gemeinsam Antibiotikaresistenzen verhüten und bekämpfen“ als wichtiges Gesundheitsproblem in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“ so Dr. Bauer, Leiter ärztlicher Dienst, Gesundheitsamt Oberbergischer Kreis zum Thema des Weltgesundheitstages 2011.

57. Weltgesundheitstag der WHO

Oberbergischer Kreis. Zum Weltgesundheitstag werden wie gewohnt Themen mit besonderer Bedeutung für das Leben und die Gesundheit ausgewählt.

„Das diesjährige Ziel ist es, das Thema „DART – gemeinsam Antibiotikaresistenzen verhüten und bekämpfen“ als wichtiges Gesundheitsproblem in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“ so Dr. Bauer, Leiter ärztlicher Dienst, Gesundheitsamt Oberbergischer Kreis „denn die Resistenzentwicklungen bei Krankheitserregern sind weltweit eine Besorgnis erregende Entwicklung.“

Ausschnitt aus der Internetseite www.weltgesundheitstag.de zum Gesundheitstag 2011 mit Link zu dieser Seite „DART“ steht für „Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie“ und wurde im November 2008 gemeinsam vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung verabschiedet und veröffentlicht. Sie enthält Maßnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen in Deutschland und hat die Verminderung von deren Ausbreitung zum Ziel.

„Wir sehen seit langer Zeit, dass die Wirkung von Antibiotika gegen Krankheiten nachlässt, gegen die sie früher noch wirksam waren.“ Unter dem Stichwort „Aufklärung“ versucht uns die WHO auf dieses Problem frühzeitig aufmerksam zu machen, ohne Angst zu schüren. In der täglichen Praxis begegnen wir regelmäßig Krankheiten, die durch Viren verursacht werden - wie zum Beispiel Husten, Schnupfen oder Heiserkeit. Hier sind Antibiotika wirkungslos. Nur gegen Krankheiten, die durch Bakterien hervorgerufen werden, sind die zumeist vom Penicillin abstammenden Medikamente wirksam. Ihr Einsatz fördert allerdings auch die Verbreitung resistenter Erreger und führt schließlich zu einer Verminderung optimaler Behandlungen. „Gerade bei einfachen, aber häufigen Erkältungen fanden Antibiotika über Jahrzehnte eine breite Anwendung, obwohl auch hier Viren regelmäßig der Verursacher sind. Dadurch, dass wir zum Teil mit „Kanonen auf Spatzen“ geschossen haben, ist nun die Therapie von schwerwiegenden bakteriellen Erkrankungen schwieriger geworden.“ so Dr. Bauer. „Da müssen wir alle - auch der Patient - umdenken!“. Denn sonst können für Patienten längere Behandlungszeiten, teilweise verbunden mit einer verzögerten oder nicht eintretenden Heilung der Infektion eintreten.

Die oben genannten Entwicklungen sowie die Tatsache, dass die Verbreitung von multiresistenten Erregern selbst innerhalb eines Krankenhauses von Station zu Station unterschiedlich sein kann, zwingen zu einer gezielten Vorgehensweise zur Reduzierung von antimikrobiellen Resistenzen. „Weniger ist oftmals mehr“ - dieser alte Spruch bewahrheitet sich auch hier. „Wenn Antibiotika seltener und erst nach entsprechender Diagnostik eingesetzt werden, werden wir auch zukünftig schwere Infektionskrankheiten effektiv behandeln können.“

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:

Informationen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Ausschnitt eines Flyers zur Auftaktveranstaltung zum Weltgesundheitstag 2011Flyer zur Auftaktveranstaltung Weltgesundheitstag 2011
 

 



Letzte Änderung: 11. April 2011