29.07.2011: Notfallboxen für Archiv des Oberbergischen Kreises

Das Kreisarchiv des Oberbergischen Kreises in Gummersbach hat als zweites rheinisches Kommunalarchiv ein Notfallboxenset bekommen. Damit kann in einem Notfall, wie zum Beispiel Feuer oder Wassereintritt, Kulturgut rasch gesichert werden.

Kulturgut wird besser gesichert

Logo KreisarchivOberbergischer Kreis. Das Kreisarchiv des Oberbergischen Kreises in Gummersbach hat als zweites rheinisches Kommunalarchiv ein Notfallboxenset bekommen. Damit kann in einem Notfall, wie zum Beispiel Feuer oder Wassereintritt, Kulturgut rasch gesichert werden.

„Es entspricht praktisch dem „Erste-Hilfe-Koffer“, den jeder Autofahrer in seinem Wagen hat. Man hofft ihn nie benutzen zu müssen, doch ist froh, wenn er bei Bedarf am Platze ist“, sagt Landrat Hagen Jobi.

Diese „Erste Hilfe für rheinische Archive“ hat das Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR-AFZ) organisiert. Das Notfallboxenset enthält unter anderem Overalls, Taschenlampen, Schutzhandschuhe, Sicherheitsschuhe, Schreibmaterial, Messer oder Mehrfachsteckdosen. Nach dem Archiv der Stadt Düsseldorf verfügt jetzt auch das Kreisarchiv in Gummersbach über ein Notfallboxenset.

Dr. Claudia Kauertz, Leiterin des Sachgebiets Archivberatung, und Marcus Vieten, Mitarbeiter der Werkstatt für Papierrestaurierung im LVR-AFZ, haben das Set am 28. Juli an Gerhard Pomykaj übergeben. Pomykaj ist Archivar des Oberbergischen Kreises und Stadtarchivar von Gummersbach.

v.l.n.r. Kreisarchivar Gerhard Pomykaj; Dr. Claudia Kauertz, LVR-Archivberatung, und Landrat Hagen Jobi (Foto: OBK)
v.l.n.r. Kreisarchivar Gerhard Pomykaj; Dr. Claudia Kauertz, LVR-Archivberatung, und Landrat Hagen Jobi (Foto: OBK)

„Die Gefahren für Kulturgut sind vielfältig. Sie müssen nicht immer so verheerend sein, wie das Feuer in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar im Jahr 2004 oder der Einsturz des Stadtarchivs Köln am 3. März 2009. Nicht nur Feuer und unvorhergesehene Ereignisse, auch Wasser oder große Hitze können zu einem Notfall führen. Und ist der Notfall erst einmal eingetroffen, geht es zunächst darum, den Schaden zu begrenzen“, sagt Gerhard Pomykaj.

Langfristiges Ziel ist es eine flächendeckenden Notfallvorsorge im Rheinland zu erreichen. Dabei sollen sogenannte Notfallverbünde gebildet werden. Darin schließen sich mehrere Archive oder vergleichbare Kultureinrichtungen zusammen und verpflichten sich, in einem Notfall Personen und Ressourcen bereit zu stellen, die eine schnelle und effektive Bewältigung von Notfallsituationen gewährleisten.

Der Notfallkoffer ist ein wichtiger Bestandteil eines solchen Verbundes. Das LVR-AFZ hat mit finanzieller Unterstützung der Bundesinitiative Bestandserhaltung bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz insgesamt 10 Notfallboxensets im Wert von 10.000 Euro erworben. Weitere Empfänger sind die Stadtarchive Aachen, Bergisch Gladbach, Essen, Kleve und Wesel und das Kreisarchiv Viersen. Zwei der Boxen werden zentral im LVR-AFZ in Brauweiler aufgestellt und stehen dort auf Abruf bereit.

Marcus Vieten, von der LVR Archivberatung stellt das Notfallset vor (Foto: OBK)
Marcus Vieten, von der LVR Archivberatung stellt das Notfallset vor (Foto: OBK)

Die vier Notfallboxen kommen häufig bei Waserschäden zum Einsatz (Foto: OBK)
Die vier Notfallboxen kommen häufig bei Waserschäden zum Einsatz (Foto: OBK)

 



Letzte Änderung: 29. Juli 2011