27.10.2011: Hornissen, Wespen und Co sind besser als ihr Ruf

Nach der Saison ist vor der Saison: das Kreisumweltamt informiert über vermeintliche "Plagegeister".

Umweltamt zieht Bilanz und informiert für die neue Saison

Oberbergischer Kreis. Hornissen, Wespen und Co sind im vergangenen Sommer in starken Völkern aufgetreten. Das ist alle paar Jahre der Fall. Viele Menschen fühlen sich von den „Plagegeistern“ belästigt und rufen den Schädlingsbekämpfer. Das Umweltamt weist darauf hin, dass hier grundsätzlich Gifte zum Einsatz kommen, auch wenn diese für Menschen als ungefährlich gelten. Andere versuchen selbst die vermeintlichen Schädlinge zu vernichten, und setzen sich dabei oft unterschätzten Gefahren aus.

Natürlich verursachen Insektenstiche Schmerzen. Für Allergiker können lebensbedrohliche Situationen entstehen, auch bei Stichen im Hals- und Rachenraum. Hygieneprobleme sind beim massenhaften Auftreten von Wespen an Lebensmitteln der Fall und es gibt sogar Bauwerksschädigungen durch den Nestbau.

Gleichzeitig werden aber andere Aspekte bewusst oder unbewusst vernachlässigt: Es ist eindeutig zu unterscheiden zwischen

  • den im Allgemeinen friedfertigen Hornissen und Hummeln, die sich nie für Süßspeisen etc. interessieren und nie von selbst bzw. grundlos Menschen attackieren.
  • den Wespen, insbesondere der Deutschen oder Gemeinen Wespe, auf die die erwähnten „Unarten“ bisweilen zutreffen.

Allen ist gemein, dass sie als Schädlingsvertilger eine wichtige Rolle im Naturhaushalt spielen und dem Menschen dienen. Hummeln sind außerdem wichtige Pflanzenbestäuber. Hornissen sind sogar in Ihrem Bestand bedroht. Daher fallen sie unter besonderen Schutz. Hornissennester dürfen nur mit einer artenschutzrechtlichen Genehmigung zerstört werden.
Es ist daher völlig falsch, generell von „Plagegeistern“ im Zusammenhang mit den genannten Arten zu sprechen.

Außerdem gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die das Zusammenleben erleichtern: bringen Sie Fliegengitter an den Fenstern an. Verschließen Sie Öffnungen an der Fassade während des Winterhalbjahres und verzichten Sie auf die Nutzung z.B. eines Gartenhäuschen, wenn dort ein Nest ist. Die Nester sind stets nur eine Saison lang bewohnt, da das Volk zum Winter abstirbt. Die überwinternden Königinnen errichten im Folgejahr an anderer Stelle neue Nester. Daher ist das Entfernen der Nester nicht die beste Vorbeugung.

Weitere Informationen erhalten Sie beim Arbeitskreis Hornissen des NABU und bei Herrn Jörg Grüber (Telefon 02261 88-6709) beim Umweltamt des Oberbergischen Kreises.

 



Letzte Änderung: 27. Oktober 2011