25.04.2012: Komplette Kreisleitstelle über Nacht umgezogen

Mitarbeiter der Kreisleitstelle im Notfallzentrum Gummersbach-Kotthausen haben den kompletten technischen Umzug im laufenden Betrieb erfolgreich absolviert.

Erfolgreicher Einsatz garantiert verlässliches Sicherheitssystem

Rettungsdienst des Oberbergischen KreisesOberbergischer Kreis. Die komplette Kreisleitstelle ist vorübergehend in das neue Gebäude des Notfallzentrums in Gummersbach-Kotthausen verlagert worden. Etwa ein Jahr nach Aufnahme der Bauarbeiten zum Notfallzentrum des Oberbergischen Kreises wurde in der Nacht vom 24. April auf den 25. April 2012 der aufwändige technische Umzug vollzogen. "In diesem Fall ist das Besondere, dass im laufenden Betrieb gearbeitet wird", sagt Landrat Hagen Jobi. "Die Mitarbeiter waren in Doppelbesetzung tätig, um diese schwierige Aufgaben erfolgreich zu meistern. Jeder Anrufer in Not wurde ordnungsgemäß am neuen Arbeitsplatz der Kreisleitstelle im Notfallzentrum angenommen. Ich bedanke mich bei allen Akteuren, die großartigen Einsatz für unser Sicherheitssystem geleistet haben."

Service-Techniker und Beschäftigte der Kreisleitstelle organisieren den Umzug im laufenden Betrieb. (Foto:OBK)
Service-Techniker und Beschäftigte der Kreisleitstelle organisieren den Umzug im laufenden Betrieb. (Foto:OBK)

Der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Oberbergischen Kreis, Dr. Ralf Mühlenhaus, verweist auf die Brisanz eines solchen Geschehens. Er spricht von dem Vergleich, es sei wie "eine Operation am offenen Herzen“. Für den Umzug der Kreisleitstelle könne man es, im Bild gesprochen, noch präziser formulieren. "Hierbei handelt es sich um eine Transformation von Gehirn zu Gehirn. Dabei werden Wissen und Fähigkeiten eines Leistungssystems deckungsgleich auf ein zweites System gespiegelt", sagt Dr. Ralf Mühlenhaus.

Die gesamte technische Einrichtung wurde für diesen besonderen Fall zweifach verfügbar gemacht. Dies auch, um mit einem zusätzlichen System, zu einem späteren Zeitpunkt, eine Ausfallebene zu haben. Dabei wurden alle sicherheitsrelevanten Informationen zum Zeitpunkt der geringsten Auslastung in der Nacht, von "einem Gehirn zu einem zweiten Gehirn“ übertragen. Um die Erreichbarkeit und die volle Verfügbarkeit des Notrufes sicher zu stellen, wurden viele Vorarbeiten bereits Tage und Wochen im Voraus erledigt. Neben den Handwerkern im Gebäude selbst, haben spezialisierte Techniker ständig an IT-Systemen, Servern und Kühl-Anlagen gearbeitet. Über 50 Kilometer Kabel wurden neu verlegt, um Anschlüsse für die vielen technischen Geräte verfügbar zu haben.

Die Mitarbeiter übernehmen in der Nacht den neuen Arbeitsplatz der Kreisleitstelle. (Foto:OBK)
Die Mitarbeiter übernehmen in der Nacht den neuen Arbeitsplatz der Kreisleitstelle. (Foto:OBK)

Rückblick auf den 25.04.2012, um 03:01 Uhr: Notruf – Feuerwehr – Rettungsdienst

In der „heißen Phase“ des Umzuges, als der erste Notruf ordnungsgemäß am neuen Arbeitsplatz der Kreisleitstelle im Notfallzentrum aufläuft und das System sichergestellt ist, atmen die Mitarbeiter der Kreisleitstelle auf. Auch Ihnen macht diese Sicherheit, die durch die Leitstelle des Oberbergischen Kreises jedem Anrufer in Not garantiert wird, ein sehr gutes Gefühl.

Aus den übrigen Kommunen wurden Rückrufe aus Krankenhäusern, Altenheimen und Betrieben mit Nachtarbeit angefordert. Alle wurden erfolgreich angenommen. Die Notrufnummer ist sicher.

In der Kreisleitstelle laufen täglich durchschnittlich zweihundertfünfzig Notrufe für den gesamten Oberbergischen Kreis und die umliegenden Gemeinden, auch aus Nachbarkreisen, auf. Somit ist die Kreisleitstelle für über 300 000 Menschen im Notfall zuständig.

Neben den Notrufen für Feuerwehr und Rettungsdienst erreichen Hilfeersuchen jeglicher Art die feuerwehrtechnischen Beamten der Leitstelle. Dabei sind ca. 180 Brandmeldeanlagen in besonderen, brandgefährdeten Objekten direkt mit der Kreisleitstelle verbunden, ebenso wie Notruftelefone in Aufzuganlagen und der Anrufbeantworter des tierärztlichen Notdienstes. Faxanlagen und Internet verbinden mit Behörden, wie beispielsweise der Polizei, der Bezirksregierung oder dem Innenministerium für besondere Großschadenslagen.

Die Kreisleitstelle soll für die Dauer von drei Monaten im Notfallzentrum bleiben. In dieser Zeit werden die Räumlichkeiten der Leitstelle technisch und räumlich wieder auf den neusten Stand gebracht, dann findet der Rückumzug statt.

 

 



Letzte Änderung: 25. April 2012