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18.06.2012: Veterinärämter üben Zusammenarbeit im Tierseuchenfall
Die Bekämpfung einer Tierseuche wurde jetzt von mehreren benachbarten Kreisen für den Ernstfall geprobt.
Oberbergischer Kreis. Menschen in weißen Schutzanzügen, rot-weißes Absperrband und aufgebaute Desinfektionsanlagen - Szenen wie diese sind in der Regel ein untrügliches Zeichen für den Ausbruch einer Tierseuche. Vogelgrippe, Maul- und Klauenseuche oder Schweinepest sorgen dann für Unruhe und Unsicherheit unter den Tierhaltern und in der Bevölkerung. Ganz entspannt konnten die Bürger aber am 15. und 16. Juni bleiben. Der Oberbergische Kreis probte am Freitag und Samstag zusammen mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Märkischen Kreis in einer groß angelegten Übung die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Wie klappt die Kommunikation zwischen mehreren Kreisen, wenn eine Tierseuche ausbricht? Wie schnell setzt das Veterinäramt Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung um? Wie reibungslos läuft die Unterstützung durch die Nachbarkreise? Fragen, die Dr. Stefan Kohler, Amtstierarzt in Gummersbach, und seine Kollegen aus den Nachbarkreisen in einer kreisübergreifenden Übung beantwortet haben wollten.
Am Freitagmorgen brach übungshalber in einem rinderhaltenden Betrieb im Ennepe-Ruhr-Kreis nahe der Kreisgrenze die Maul- und Klauenseuche aus. In Schwelm wurde zur Bekämpfung ein Krisenstab eingerichtet, der durch Einsatzkräfte der Nachbarkreise unterstützt wird. Nur wenig später wurde ein weiterer Ausbruchsbetrieb in Radevormwald ermittelt. Nun galt es, in einem Sperrbezirk und einem Beobachtungsgebiet rund um die betroffenen Betriebe schnell die erforderlichen Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung einzuleiten und umzusetzen.
Dabei wurde nicht nur am runden Tisch im Krisenstab und der Einsatzleitung gearbeitet, sondern mehrere Teams wurden mit Blaulicht und Martinshorn in Einsatzwagen in die Betriebe vor Ort gefahren. Insgesamt 5 Teams aus Veterinären, Metzgern und weiteren Helfern leiteten Ermittlungen ein, nahmen Proben von kranken und verdächtigen Tieren und bereiteten sogar in einem Betrieb die Tötung der Tiere vor. Feuerwehr und THW errichteten in den Betrieben in Radevormwald und Ennepetal Personen- und Fahrzeugschleusen zur Dekontamination. Insgesamt waren über 120 Personen von Veterinärämtern, Feuerwehr und THW im Einsatz.
Die Übung war ein voller Erfolgt, sagte Dr. Kohler. Die Zusammenarbeit der Veterinärämter habe hervorragend funktioniert und die Ermittlungen vor Ort liefen reibungslos. Im Ernstfall sind wir gut aufgestellt, so Dr. Kohler. In vielen Details wurde auch Verbesserungspotential entdeckt, dass jetzt in den nächsten Wochen umgesetzt werden müsse.
Letzte Änderung: 18. Juni 2012