30.07.2013: FSME durch Zecken: Oberberg ist kein Risikogebiet

Zecken können FSME übertragen, die sogenannte virale Früsommermeningoencephalitis. Sie verursacht grippeähnliche Symptome. Der Oberbergische Kreis ist kein Risikogebiet

Logo GesundheitOberbergischer Kreis. “Auch dieses Jahr besteht kein Anlass zur Sorge“, sagt Dr. Thomas Bauer. Der Leiter des Kreisgesundheitsamtes reagiert damit auf eine fehlerhafte Meldung eines lokalen Senders. „Die Erkrankung spielt weiterhin in südlichen Teilen Deutschlands eine Rolle, aber nicht im Oberbergischen. Eine Impfung gegen FSME macht hier daher keinen Sinn”, rät Dr. Thomas Bauer. 
“Empfehlenswert ist die Impfung für Wanderer in Süddeutschland oder Österreich. Bei Reisen in diese Gegenden ist zudem an eine frühzeitige Impfung zu denken. Für einen wirksamen Schutz sind drei Impfungen erforderlich. Der Schutz der Impfung besteht hiernach über drei Jahre.“

Bakterielle Entzündungen durch Zecken und Bremsen 

Zecken – und auch in zunehmendem Maße Bremsen – können dafür auch in Oberberg eine bakterielle Erkrankung auslösen. Diese sogenannte Borreliose tritt in etwa zur Hälfte der Fälle in Form einer Wanderröte auf (Erythema migrans).
“Bislang gibt es lediglich eine Impfung gegen diese Erkrankung für Hunde. Wird diese Erkrankung frühzeitig beim Menschen festgestellt, erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika. Unter einer antibiotischen Therapie erfolgt die Heilung meist ohne Folgeerscheinungen", sagt Dr. Bauer.

Schutzmaßnahmen

Es ist zu befürchten, dass rund 40 Prozent der hiesigen Zecken und Bremsen bakterielle  Erkrankungen auslösen können. “Doch nicht jeder Biss führt automatisch zu einer derartigen Erkrankung”, betont der Mediziner. “Denken Sie bei Ihren Kindern neben der Sonnencreme - auch an den Mückenschutz!“ Die richtige Kleidung, das richtige Schuhwerk in Verbindung mit Abwehrmitteln gegen Zecken (Repellents) sowie die frühzeitige Entfernung der Zecke schützen vor der Erkrankung.

Zecken richtig entfernen

Die Abteilungsleiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes rät Eltern, ihre Kinder abends auf mögliche Insektenbisse abzusuchen. “Entfernen Sie eine Zecke mit einer Pinzette und desinfizieren Sie die Bissstelle”, empfiehlt Kaija Elvermann vom Kreisgesundheitsamt. Möglichst hautnahe sollte der Kopf des Tieres gefasst und langsam unter Zug herausgezogen werden. Eine spezielle Dreh- oder Hebeltechnik ist nicht erforderlich.

Zeckenbisse richtig behandeln

"Bitte verzichten Sie auf alte Hausmittel wie Öl, Klebstoff oder ähnliches, weil diese das Übertragungsrisiko erhöhen. Nach einem Biss sollten Sie auch auf ringförmige Rötungen mit zentraler Blässe achten. Bei einer Zecke, die mehr als 12 Stunden am Körper haftete, empfiehlt es sich, Ihren Kinder- oder Hausarzt für eine mögliche Behandlung mit einem Antibiotikum aufzusuchen”, rät Kaija Elvermann.
 



Letzte Änderung: 30. Juli 2013