11.09.2013: Beleben und feiern: der Oberbergische Rettungsdienst hat 50-jähriges Jubiläum

"50 Jahre Rettungsdienst - Gestern, heute und morgen". Der Oberbergische Kreis ist "professionell am Puls der Zeit". Mit zahlreichen (Info-)Veranstaltungen präsentiert der Kreis zum Jubiläum sein hochprofessionelles Notfallssystem und wirbt um Ersthelfer.

50 Jahre Rettungsdienst (Montage: OBK)

Oberbergischer Kreis. "Unser Rettungsdienst war vor 50 Jahren beispielgebend und er ist es auch aktuell", sagt Kreisdirektor Jochen Hagt. Doch bis zu dieser qualifizierten Notfallversorgung sei es "ein langer Weg gewesen", sagt Jochen Hagt.

Aktionswoche "100 pro - ein Leben retten"

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten beteiligt sich der Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises an der bundesweiten Aktion „100 pro – ein Leben retten“.  In der dritten Septemberwoche finden kreisweit Veranstaltungen und Aktivitäten zum Thema Wiederbelebung durch Laien statt. Eine Übersicht erhalten Sie auf der Internetseite des Oberbergischen Kreises www.obk.de.
"Damit wollen wir in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür schaffen, selbst als Laie im Ernstfall Leben retten zu können", sagt der Kreisdirektor. Der Rettungsdienst ist ein Teil der Notfallkette. Wer als Ersthelfer schon am Unglücksort gute Dienste leistet, erhöht die Überlebenschance des Verletzten.

Kreisdirektor Jochen Hagt übt einfache Maßnahmen zur Wiederbelebung, unterstützt durch den Leitenden Notarzt Christian Diepenseifen (Foto:OBK)
Kreisdirektor Jochen Hagt übt einfache Maßnahmen zur Wiederbelebung, unterstützt durch den Leitenden Notarzt Christian Diepenseifen (Foto:OBK)

Prüfen, Rufen, Drücken

Die ersten Maßnahmen zur Wiederbelebung sind selbst für Laienhelfer einfach auszuführen. "Im Oberbergischen Kreis erleiden rund 170 Menschen im Jahr einen Infarkt. Sie sind klinisch tot. Durch schnelle Wiederbelebungsmaßnahmen gibt es bei 50 Menschen einen spontanen Kreislauf - sie überleben", sagt Dr. Ralf Mühlenhaus. Der Leiter des Amtes für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz wirbt daher für mehr Laienhelfer. "Obwohl der Oberbergische Rettungsdienst hervorragend aufgestellt ist, müssen viele Menschen durch einen Infarkt sterben. Der Rettungsdienst ist zwar innerhalb von spätestens 12 Minuten am Einsatzort, doch oft ist dies - ohne Erstversorgung - schon zu lange."

Jeder kann helfen

Dass Menschen häufig tatenlos zusehen, oft aus Angst etwas falsch zu machen, beobachtet auch der Leitende Notarzt Christian Diepenseifen. Aber der einzige Fehler eines potentiellen Ersthelfers ist es, nichts zu tun, wie Rolf Kühr von der Rettungswache Gummersbach erklärt. In der Aktionswoche der Wiederbelebung wird er kreisweit unterwegs sein und gemeinsam mit Kerstin Bürger vorführen, wie einfach und effektiv Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen sind.

Werben am historischen "Clinomobil" um Ersthelfer: Rolf Kühr, Rettungswache Gummersbach; Christian Diepenseifen, leitender Notarzt; Dr. Ralf Mühlenhaus, Leiter des Amtes für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz; Kreisdirektor Jochen Hagt und Kerstin Bürger, Rettungswache Gummersbach (Foto:OBK)
Werben am historischen "Clinomobil" um Ersthelfer: Rolf Kühr, Rettungswache Gummersbach; Christian Diepenseifen, leitender Notarzt; Dr. Ralf Mühlenhaus, Leiter des Amtes für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz; Kreisdirektor Jochen Hagt und Kerstin Bürger, Rettungswache Gummersbach (Foto:OBK)

Darüber wird der Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises auch auf seiner Jubiläumsveranstaltung informieren. Sie steht unter dem Motto: „50 Jahre Rettungsdienst im Oberbergischen Kreis – 50 Jahre am Puls der Zeit“.
Im Jahre 1963 wurde der Rettungs- und Notarztdienst erstmalig im Oberbergischen Kreis systematisch organisiert, u. a. durch Einsatz eines „Clinomobils“. Dieses „Gummersbacher Modell“ war wegbereitend für das deutsche Rettungswesen insgesamt.
Im Laufe der vergangenen 50 Jahre hat sich der Rettungsdienst enorm weiterentwickelt:
Der ursprüngliche Auftrag war, (Schwer-)Verletzte zu transportieren.
"Heute geht es weit darüber hinaus um eine medizinisch fachgerechte Notfalltherapie. Die rettungsdienstlichen Aufgaben haben sich deutlich erweitert", sagt Dr. Ralf Mühlenhaus.
Seit 2010 ist der Rettungsdienst in kommunaler Hand. Der Oberbergische Kreis ist als Träger und Dienstleister im Rahmen der Daseinsvorsorge für Menschen in Not verantwortlich und zuständig.

Der Kreis beteiligt sich an der bundesweiten Aktion "ein Leben retten - 100 pro", Woche der Wiederbelebung (Foto:OBK)
Der Kreis beteiligt sich an der bundesweiten Aktion "ein Leben retten - 100 pro", Woche der Wiederbelebung (Foto:OBK)

50 Jahre Rettungsdienst im Oberbergischen Kreis wird von einem Festwochenende am 28. und 29. September 2013 begleitet. In der Gummersbacher Stadthalle informiert um 11:00 Uhr eine Expertenrunde über "50 Jahre Rettungsdienst - Gestern, heute und morgen - professionell am Puls der Zeit". Im Anschluss an das Symposium berichten Ersthelfer mehrere Generationen über ihre Arbeit. Um 19:30 Uhr beginnt die Jubiläumsparty mit Livemusik. Der Familientag am Sonntag (29. September) infomiert und unterhält mit zahlreichen Attraktionen rund um das Thema Rettungsdienst - mit Fahrzeugausstellung, Vorführungen des Rettungsdienstes und einem großen Spaßprogramm. Mehr Informationen zu den Veranstaltungen erhalten Sie auf www.obk.de und im nachstehenden Flyer Logo PDF-Datei.



Letzte Änderung: 11. September 2013