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01.04.2014: Modellprojekt: Rauschgenerator als Abhörschutz auf Kreishausdach
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sieht hier die Möglichkeit, aufgrund des hohen Umsatzes von Datenmengen auf relativ kleinem Raum, wichtige Erkenntnisse zum Abhörschutz zu gewinnen
Oberbergischer Kreis. Der Oberbergische Kreis hat sich als Modellregion für modernsten Abhörschutz durchgesetzt. 18 Kommunen hatten sich insgesamt für dieses bundesweite Pilotprojekt des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik beworben.
Nicht zuletzt wegen der baulichen Vorzüge des Kreishauses und der hohen Kooperationsbereitschaft der Bediensteten erhielt der Oberbergische Kreis den begehrten Zuschlag. Das Bundesamt sieht hier die Möglichkeit, aufgrund des hohen Umsatzes von Datenmengen auf relativ kleinem Raum, wichtige Erkenntnisse zum Abhörschutz zu gewinnen. Der Modellversuch soll über drei Monate hinweg durchgeführt werden. Für die Kostenübernahme sorgt das Bundesamt.
"Es waren bereits Spezialisten hier, die das Dach unseres knapp 70 m hohen Verwaltungsgebäudes begutachtet und erste Vorarbeiten durchgeführt haben. Sie sind zu dem Ergebnis gekommen, dass hier modernste Technik zum Abhörschutz installiert werden kann. Was bereits als jeckes Karnevalsmotto in der Kreisverwaltung ausgegeben wurde - 'Die NSA hier spioniert - wir feiern lieber kostümiert!' - hat uns eingeholt", freut sich Landrat Hagen Jobi.
"Wir hoffen, dass sich mit dem Modellprojekt die Aussicht auf einen höchstmöglichen Sicherheitsstatus für den bundesweiten Datenschutz bestätigt und damit auch für unsere Mitarbeitenden und die Bürgerinnen und Bürger des Oberbergischen Kreises", sagt Kreisdirektor Jochen Hagt.
Herzstück des Systems auf dem Kreishausdach ist ein Rauschgenerator. Dieser soll einen sogenannten Rauschteppich gegen Lauschangriffe erzeugen, der den Empfang beeinträchtigt und die Verständlichkeit stört. Der Rauschgenerator sendet ein Rauschen aus, mit dem die Mikrofone heute bekannter Abhörtechnik "verstopft" werden. Somit kann nur ein unverständliches Ergebnis übertragen werden. "Bei dem Modellprojekt setzen wir eine spezielle Form von Signalgenerator ein, der Rauschen als zufällige Signalschwankungen erzeugt", erklärt der Leiter der Abteilung "Technischer Abhörschutz" beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Arno Ohrendorf.
Das Rauschen wird in den Büroräumen deutlich hörbar. Jedoch störe es Personen weniger, da Menschen "durch zwei Ohren" bewusst und differenziert hören, sagt der Technik-Experte.
Die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung wurden bereits vergangenen Donnerstag, 27. März von der Verwaltungsspitze und von Vertretern der bayrischen Herstellerfima LAUSCHABWEHR über die Installation des Abhörschutzes informiert. Die aufwendige Technik auf dem Hochhaus biete keine gesundheitlichen Risiken für die Beschäftigten und Besucher der Kreisverwaltung, auch die Arbeitsabläufe würden nicht negativ beeinflusst. Probleme etwa beim Telefonieren oder bei der Verwendung von E-Mails schließt die Herstellerfirma aus.
Die Auswertung des "Modellprojekts Kreishaus OBK" soll im Juli 2014 erfolgen.
Anfragen interessierter Bürgerinnen und Bürger dazu, nimmt die Pressestelle des Oberbergischen Kreises gerne entgegen.
E.Mail: iris.trespe@obk.de und philipp.ising@obk.de oder
Telefon: 02261 88-1910 und 02261 88-1920.
Letzte Änderung: 31. März 2014