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15.09.2014: Mehr Aufmerksamkeit für Demenz: Viele Schritte in die richtige Richtung
Trotz Demenz nicht abgeschnitten sein: Um mehr Teilhabe für Menschen mit Demenz zu erreichen und die Krankheit ein weiteres Stück aus der Tabu-Ecke zu holen, fand in diesem Jahr neben dem Aktionslauf "Demenz bewegt" auch noch eine Radtour durch den Oberbergischen Kreis statt
Oberbergischer Kreis. Über 120 Kilometer an drei Tagen gelaufen und zum krönenden Abschluss noch knapp 80 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt – mit wechselnden Mitstreitern an seiner Seite war Triathlet Arnd Bader in den vergangenen Tagen auch im Oberbergischen Kreis unterwegs. Das Ziel: mehr Aufmerksamkeit für das Thema Demenz.
Bereits zum fünften Mal haben Bader und seine Kolleginnen und Kollegen vom Demenz-Servicezentrum Bergisches Land die Aktion „Demenz bewegt“ in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde und dem Amt für Soziale Angelegenheiten des Oberbergischen Kreises durchgeführt. Nach Touren durch den Rheinisch-Bergischen Kreis und rund um das Bergische Großstädtedreieck führte der Weg am dritten Tag von Radevormwald bis nach Gummersbach. Nach 34 Kilometern wurde Arnd Bader, der von einigen Läufern der Kreispolizeibehörde begleitet wurde, von Landrat Hagen Jobi sowie Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger am Kreishaus begrüßt. Und diese zeigten sich beeindruckt vom erneuten Engagement der Gruppe. „Mit ihrem Lauf machen sie nicht nur durch eine tolle Aktion auf Demenz aufmerksam, sondern sie verdeutlichen, dass Bewegung ein ganz wichtiger Faktor ist. Denn Bewegung kann dazu beitragen, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen und möglicherweise sogar zu verlangsamen“, sagt der Landrat. Darüber hinaus sorgten Aktivitäten wie diese dafür, so Jobi, dass Demenz ein weiteres Stück aus der Tabu-Ecke gelange.
In diesem Jahr stand der Lauf unter Motto „Teilhabe für Menschen mit Demenz – trotz Demenz nicht abgeschnitten sein“. Demenzkranke seien häufig eingeschränkt und könnten viele Handlungen nicht mehr wie gewohnt ausführen, erklärt die Leiterin des Demenz-Servicezentrums, Monika Wilhelmi. „Was aber bleibt, sind Wünsche und Bedürfnisse. Etwas unternehmen, in den Zoo fahren, einen Einkaufsbummel machen oder ein Eis essen gehen“, zählt sie auf. Dafür wirbt die Laufgruppe nicht nur auf der Straße, sondern auch in zahlreichen Einrichtungen an der Strecke. „Die Pflegekräfte dort können solche Aktivitäten in der Regel nicht leisten. Dafür benötigen wir Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und anderen Menschen etwas Gutes tun wollen“, sagt Wilhelmi.
Um darauf auch in Oberbergs Süden aufmerksam zu machen, stiegen Wilhelmi, Bader und Co. einen Tag nach der Ankunft am Kreishaus noch auf den Fahrradsattel. Die Strapazen waren groß, doch der Einsatz hatte sich gelohnt. „Es ist immer wieder toll zu erleben, wie herzlich wir in den Einrichtungen empfangen werden. Das gibt uns Mut, dass wir in der Sache immer weiter vorankommen“, betont Arnd Bader. Das hofft auch Landrat Hagen Jobi: „Ich wünsche mir von Herzen, dass sich diesem vorbildlichen Weg noch viele Menschen anschließen: Schritt für Schritt hin zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit für diese Krankheit – und zu mehr Teilhabe für Menschen mit Demenz.“
Letzte Änderung: 15. September 2014