23.04.2015: Oberberg gegen den Schlaganfall

Der Oberbergische Kreis ist Partner der Schlaganfall-Initiative Oberberg, die jetzt ins Leben gerufen wurde, um die schnelle Versorgung von Patienten mit Schlaganfallsymptomen zu verbessern

Oberbergischer Kreis. Das Kreiskrankenhaus Gummersbach/ Klinik für Neurologie, der
Oberbergische Kreis mit Gesundheitsamt, Rettungsdienst und Wirtschaftsförderung, die
Kassenärztliche Vereinigung Oberberg, die Rhein-Sieg-Klinik Nümbrecht, die AOK
Rheinland-Hamburg/ Regionaldirektion Oberberg - Leverkusen – Rheinisch-Bergischer-Kreis
und die Firma BPW Bergische Achsen KG haben die Schlaganfall-Initiative Oberberg ins Leben
gerufen, um die schnelle Versorgung von Patienten mit Schlaganfallsymptomen zu
verbessern.

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute

Dennoch kommen auf der Stroke Unit, einer Schlaganfall-Spezialstation, im Kreiskrankenhaus
Gummersbach viele Patienten zu spät an, um noch die so genannte Lysetherapie zur Auflösung
eines Blutgerinsels im Gehirn einleiten zu können. Während die Lyserate in Oberberg bei sechs
Prozent liegt, haben es die Kölner Krankenhäuser mit Hilfe einer Aufklärungskampagne vor
einigen Jahren geschafft, die Lyserate auf 20 Prozent zu erhöhen.

Schlaganfall-Initiative Oberberg (v.l.n.r.): Prof. Dr. Franz Blaes (Chefarzt Neurologie Kreiskrankenhaus Gummersbach), Dr. Ralf Mühlenhaus (Leiter des Rettungsdienstes Oberbergischer Kreis), Dr. Markus Ebke (Chefarzt Neurologie Dr.-Becker-Rhein-Sieg-Klinik), Dr. Gunnar Heymer (Betriebsarzt BPW Bergische Achsen KG), Dr. Jorg Nürmberger (Sozialdezernent Oberbergischer Kreis), Andreas Hüpper (AOK Fachserviceleiter Medizinische Versorgung) und Dr. Frank Lott (Leitender Oberarzt Neurologie Kreiskrankenhaus Gummersbach) beim Besuch auf der Stroke-Unit des Kreiskrankenhauses Gummersbach. (Bild: Klinikum Oberberg)
Schlaganfall-Initiative Oberberg (v.l.n.r.): Prof. Dr. Franz Blaes (Chefarzt Neurologie Kreiskrankenhaus Gummersbach), Dr. Ralf Mühlenhaus (Leiter des Rettungsdienstes Oberbergischer Kreis), Dr. Markus Ebke (Chefarzt Neurologie Dr.-Becker-Rhein-Sieg-Klinik), Dr. Gunnar Heymer (Betriebsarzt BPW Bergische Achsen KG), Dr. Jorg Nürmberger (Sozialdezernent Oberbergischer Kreis), Andreas Hüpper (AOK Fachserviceleiter Medizinische Versorgung) und Dr. Frank Lott (Leitender Oberarzt Neurologie Kreiskrankenhaus Gummersbach) beim Besuch auf der Stroke-Unit des Kreiskrankenhauses Gummersbach. (Bild: Klinikum Oberberg)

Die Akteure in der Schlaganfall-Initiative Oberberg verfolgen das gleiche Ziel und haben in
2015 eine Veranstaltungsreihe geplant, um über Früherkennung und Erstmaßnahmen zu
informieren. „Aufklärung ist wichtig, um Folgeschäden durch einen Schlaganfall zu
minimieren“, sagt Andreas Hüpper, Fachserviceleiter Medizinische Versorgung bei der AOK.
Auftakt ist eine Fortbildung für Ärzte und medizinisches Fachpersonal am Samstag, 25. April,
im Landschaftshaus auf dem Gelände von Schloss Homburg in Nümbrecht. „Der Schlaganfall
hat in den vergangenen Jahren eine Entwicklung durchgemacht, die vom schicksalhaften
Anerkennen eines solchen Ereignisses hin bis zur therapierbaren Erkrankung reicht", sagt
Prof. Dr. Blaes. Über die Diagnose und Therapie informieren Experten aus unterschiedlichen
Kliniken. „Diagnostische-präventive Maßnahmen liegen uns am Herzen“, sagt Dr. Udo
Steiniger, Hausarzt und Mitglied im Vorstand der KV Oberberg.

Um die breite Öffentlichkeit über die Alarmsignale eines Schlaganfalls, über das Verhalten im
Notfall, die Rehabilitation und Vorsorgemöglichkeiten zu informieren, lädt die Schlaganfall
Initiative am Montag, 4. Mai, von 10:00 bis 16:00 Uhr in die Fußgängerzone nach
Gummersbach ein.
Auf dem Lindenplatz steht der Schlaganfall-Info-Bus der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe
und des Pharma-Unternehmens Boehringer-Ingelheim. Auf seiner bundesweiten Infotour
unter dem Titel „Herzenssache Schlaganfall“ stoppt der Bus auch in der Gummersbacher City.
Das Kreiskrankenhaus Gummersbach bietet einen Schlaganfall-Risikocheck an und
demonstriert an der Halsschlagader via Ultraschall, ob die Gefäße gut durchblutet oder bereits
Engpässe zu erkennen sind. Die AOK bietet eine Ernährungsberatung und Cholesterintests an.
Den Blutdruck messen Rettungssanitäter vom Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises und
erläutern, wie sie im Notfall einen Schlaganfallpatienten versorgen. Über die Möglichkeiten
nach einem Schlaganfall wieder auf die Beine zu kommen, informieren Dr. Markus Ebke,
Chefarzt der Neurologie an der Dr.-Becker-Rhein-Sieg-Klinik Nümbrecht und sein Team. Er
begrüßt die Schlaganfall-Initiative ausdrücklich: „Die nahtlose Zusammenarbeit fördert die
Heilung von Schlaganfall.“
 
Dass man sich mit dem Schlaganfall auch auf unterhaltsame Weise auseinandersetzen kann,
beweist die Kabarettistin Gabi Köster. Die Kölnerin hat selbst einen Schlaganfall erlitten und
ihre Erfahrungen in einen Roman einfließen lassen, aus dem sie am Mittwoch, 26. August,
auf Schloss Homburg
vorliest.
„Wir müssen ein Bewusstsein unter den Menschen im Oberbergischen Kreis dafür schaffen,
wie sich ein Schlaganfall äußert und dass dann nur der Notruf hilft“, betont Dr. Jorg
Nürmberger, Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises. Egal ob Mitarbeiter in
Unternehmen, Menschen auf der Straße, Kulturinteressierte auf Schloss Homburg oder Ärzte
die Akteure der Schlaganfall-Initiative hoffen, auf viele offene Ohren zu treffen. Für weitere
Mitstreiter ist die Initiative offen.
Informationen über den Schlaganfall und die Veranstaltungen in Oberberg sind in Kürze auf
der Internetseite www.obk-schlaganfall.de zu finden. Die Seite wird am Tag des Schlaganfalls,
am 10. Mai, online geschaltet.

Terminüberblick:
Samstag, 25. April, 9:30 -13:00 Uhr, Landschaftshaus Nümbrecht:
Fortbildung „Der Schlaganfall“

Montag, 4. Mai, 10:00 -16:00 Uhr, Fußgängerzone Gummersbach:
Infotour „Herzenssache Schlaganfall“

Sonntag, 10. Mai, Tag des Schlaganfalls:
Freischaltung Internetseite www.obk-schlaganfall.de
Mittwoch, 26. August, 19:00 Uhr, Schloss Homburg:

Lesung und Podiumsdiskussion mit Gabi Köster
Tickets: schloss-homburg@obk.de  oder telefonisch unter 02293/ 910171.



Letzte Änderung: 23. April 2015