18.09.2017: Berufsschulunterricht in Morsbach: Kreis und Gemeinde starten Pilotprojekt

Berufskolleg Dieringhausen erweitert sein berufliches Bildungsangebot

Oberbergischer Kreis. Mit Beginn des neuen Schuljahres findet jetzt auch in Morsbach berufsbildender Unterricht statt. Für 16 junge Erwachsene, die zu Industriemechanikern und Werkzeugmechanikern ausgebildet werden, war heute der erste Berufsschultag in den Räumlichkeiten der Gemeinschaftsschule Morsbach. Vertreter des Kreises, der Gemeinde Morsbach, der Schulleitung der Gemeinschaftsschule  und der Firma Montaplast, sowie ein Lehrer des Berufskollegs Dieringhausen haben die jungen Azubis im Kreissüden herzlich begrüßt.

Empfingen die Berufsschüler am Standort der Gemeinschaftsschule Morsbach (Hintere Reihe, v.l.n.r.: Jörg Bukowski, Bürgermeister der Gemeinde Morsbach; Ralf Schmallenbach, Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises; Wolfgang Bender, Geschäftsführer der Firma Montaplast; Horst Heitkamp, Personalleiter der Firma Montaplast; Michael Dietershagen, didaktischer Leiter der Gemeinschaftsschule; Markus Effenberg, Ausbildungsleiter der Firma Montaplast; Klaus Bleiweiß, Berufskolleg Dieringhausen und Jürgen Greis, Schulleiter der Gemeinschaftsschule Morsbach. (Foto: OBK)
Empfingen die Berufsschüler am Standort der Gemeinschaftsschule Morsbach (Hintere Reihe, v.l.n.r.: Jörg Bukowski, Bürgermeister der Gemeinde Morsbach; Ralf Schmallenbach, Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises; Wolfgang Bender, Geschäftsführer der Firma Montaplast; Horst Heitkamp, Personalleiter der Firma Montaplast; Michael Dietershagen, didaktischer Leiter der Gemeinschaftsschule; Markus Effenberg, Ausbildungsleiter der Firma Montaplast; Klaus Bleiweiß, Berufskolleg Dieringhausen und Jürgen Greis, Schulleiter der Gemeinschaftsschule Morsbach. (Foto: OBK)

Landrat Jochen Hagt freut sich über das neue Angebot. „Mir ist es wichtig, dass die Unternehmen in Oberberg gute Rahmenbedingungen haben und die jungen Menschen bei uns vor Ort berufliche Anschlussperspektiven finden. Wir müssen als Region für junge Menschen attraktiv bleiben. In Zeiten von Demografiewandel und Fachkräftemangel bedeutet das zwingend auch, kreative Ideen zu entwickeln und neue Wege zu gehen."

Die erste Berufsschulklasse hat ihren Klassenraum am Standort in Morsbach bezogen. (Foto: OBK)
Die erste Berufsschulklasse hat ihren Klassenraum am Standort in Morsbach bezogen. (Foto: OBK)

Gerade in der heutigen Zeit, in der ein Fachkräftemangel droht, ist der Bedarf an geeigneten Nachwuchskräften, insbesondere auch im technischen Bereich in vielen Betrieben, groß. Landrat Jochen Hagt weist auf den hohen Bedarf an Auszubildenden hin, dem durch eine wohnortnahe Beschulung im Oberbergischen Rechnung getragen werde: „Wenn den Betrieben die Auszubildenden fehlen, brechen auch die Schülerzahlen an den Berufskollegs ein. Das gefährdet wiederum den Erhalt der Berufsschule vor Ort und erschwert es den Betrieben zusätzlich, Auszubildende zu gewinnen.“

Freuen sich über das Pilotprojekt am Standort der Gemeinschaftsschule in Morsbach (v.l.n.r.): Horst Heitkamp, Personalleiter der Firma Montaplast; Jürgen Greis, Schulleiter; Bürgermeister Jörg Bukowski; Wolfgang Bender, Geschäftsführer der Firma Montaplast; Ralf Schmallenbach, Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises; Klaus Bleiweiß, Berufskolleg Dieringhausen; Markus Effenberg, Ausbildungsleiter der Firma Montaplast; Michael Dietershagen, didaktischer Leiter der Gemeinschaftsschule. (Foto: OBK).
Freuen sich über das Pilotprojekt am Standort der Gemeinschaftsschule in Morsbach (v.l.n.r.): Horst Heitkamp, Personalleiter der Firma Montaplast; Jürgen Greis, Schulleiter; Bürgermeister Jörg Bukowski; Wolfgang Bender, Geschäftsführer der Firma Montaplast; Ralf Schmallenbach, Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises; Klaus Bleiweiß, Berufskolleg Dieringhausen; Markus Effenberg, Ausbildungsleiter der Firma Montaplast; Michael Dietershagen, didaktischer Leiter der Gemeinschaftsschule. (Foto: OBK).

Ein „Teufelskreislauf“, den der Oberbergische Kreis und das Berufskolleg Dieringhausen gemeinsam mit der Gemeinde Morsbach  durchbrechen möchte. Gemeinsam unterstützen sie das Pilotprojekt als jeweiliger Schulträger der beiden Schulen und sehen ebenfalls den Mehrwert, der hierbei sowohl für die Kommune als auch den Oberbergischen Kreis entsteht. „Für uns ist das Berufsschulangebot in Morsbach ein aktiver Beitrag zur Standortsicherung der hier ansässigen Unternehmen“, sagt Bürgermeister Jörg Bukowski.

Jugendliche, die noch keinen Führerschein haben, im Süden des Oberbergischen Kreises wohnen und dort eine duale Ausbildung in einem technischen Beruf beginnen möchten, mussten dafür bislang das Berufskolleg am Standort in Dieringhausen besuchen. Dieser Aufwand führt unter Umständen dazu, dass sich Jugendliche gegen eine betriebliche Ausbildung entscheiden, sagt Horst Heitkamp, Personalleiter bei der Firma Montaplast. Das ergebe sich aus Gesprächen, die er mit an Ausbildung interessierten Jugendlichen führt: „Es ist sehr schade, wenn der Weg zur Berufsschule nach Dieringhausen zum Problem wird und uns Jugendliche aus diesem Grund absagen. Wir brauchen die jungen Menschen dringend und gleichzeitig bieten wir ihnen in unserem Betrieb Perspektiven, weit über die Ausbildung hinaus“.

Diesen "Arbeitsauftrag Werkstattmeister" mussten die jungen Berufsschüler ausführen. (Foto: OBK)
Diesen "Arbeitsauftrag Werkstattmeister" mussten die jungen Berufsschüler ausführen. (Foto: OBK)

Im ersten Jahr der Ausbildung dürfen diese beiden Berufsbilder Industriemechaniker und Werkzeugmechaniker gemeinsam unterrichtet werden. "Und diese Option haben wir unter Ausschöpfung aller unserer Möglichkeiten genutzt“, sagt Detlev Schuster, Schulleiter des Berufskollegs Dieringhausen. So wurden zwei Bildungsgänge zu einer Klasse zusammengefasst. Sein Stellvertreter Klaus Bleiweiß wird ab sofort jeden Montag in Morsbach sein, um die Klasse dort in den berufsbezogenen Fächern zu unterrichten. Unterstützt wird er von Lehrkräften der Gemeinschaftsschule Morsbach, die den Unterricht in den allgemeinen Fächern übernehmen. „Wir stärken so auch die Zusammenarbeit unserer Schule mit den Berufskollegs und können unseren Schülern und Schülerinnen neue berufliche Anschlussperspektiven aufzeigen“, erläutert Jürgen Greis, Schulleiter der Gemeinschaftsschule Morsbach sein Interesse an der neuen und nicht alltäglichen Kooperation. Für das Berufsschulangebot in Morsbach haben alle an einem Strang gezogen. „Nur so kann es gehen“, sind sich die Beteiligten einig und hoffen gemeinsam, dass das neue Angebot auch weiterhin auf interessierte Jugendliche stößt.



Letzte Änderung: 18. September 2017