- Aktuelles
- Aktuelle Medienmeldungen
- Ausschreibungen
- Blutspendetermine
- Hilfe für die Ukraine
- Karriere beim OBK
- Kurz-Links
- Einbürgerung
- Grundstücksuche Rettungswache
- Öffentliche Zustellungen
- Öffentliche Bekanntmachungen
- Pressemitteilungen
- Sitzungskalender
- Soziale Medien
- Veranstaltungskalender
- EXTRANET Personalamt (Passwortschutz)
- Anliegen
- Der Kreis, Verwaltung & Politik
- Schule & Bildung
- Gesellschaft, Ehrenamt & Integration
- Gesundheit, Soziales & Pflege
- Karriere beim OBK
- Kinder, Jugend & Familie
- Kultur & Tourismus
- Mobilität & Straßenverkehr
- Planen, Bauen, Umwelt
- Wirtschaftsförderung
- Notfall-Info
- Impressum
30.11.2017: Schöne neue Medienwelt?! - Erfolgreicher Fachtag der Oberbergischen Medieninitiative
Internetexperten informierten über Chancen und Risiken einer zunehmend digitalen Welt
Oberbergischer Kreis. Wie sehr sich Leben und Arbeitswelt durch die Digitalisierung verändern, hat der Fachtag "Schöne neue Medienwelt?!" eindrücklich vermittelt.
Prof. Michael Schwertel aus Waldbröl gab den Teilnehmenden in der Gesamtschule Marienheide generationsübergreifend Einblicke in die immer rasantere Entwicklung des Internets und die steigende Bedeutung sozialer Medien. Die Medienbegleiter in Schulen (Schüler- und Lehrerteams aus oberbergischen Schulen) und die medieninteressierten Gäste staunten unter anderem über Schwertels Visionen von unserer zukünftigen Arbeitswelt. Einige Berufe werden die Digitalisierung der Gesellschaft nicht überleben. Andre werden sich im Zuge des digitalen Wandels an die neuen Bedingungen und Herausforderungen anpassen, erklärte der Internet-Experte.
Mit starken Bildern verdeutlichte Michael Schwertel die Entwicklungsmöglichkeiten der virtuellen Realität. "Wir tragen Tesla-Anzüge, Brillen und Handschuhe, die uns vorgaukeln, wir bewegen uns im Weltraum und fassen ein außerirdisches Wesen an - dabei handelt es sich in Wirklichkeit um Pappmaché!"
"Das Internet ist ein Segen, aber wir müssen sensibel damit umgehen"
Die Sozialen Medien böten enorme Verdienstmöglichkeiten auf einem sehr stark wachsenden Wirtschaftsmarkt, sagt Michael Schwertel. Beispiele sind die Social Media - Anbieter Youtube und Instagram. Gerade im Bereich Internet gebe es ein extrem unterschiedliches Nutzerverhalten, etwa zwischen Jung und Alt.
Während die Generation 40 + noch die Idole der Großeltern kennt (Peter Kraus und Peter Alexander), weiß kaum ein Erwachsener etwas über die Youtube-Stars seiner Kinder - etwa "Gronkh", der mehr als vier Millionen Abonnenten hat, sagt Prof. Michael Schwertel. So erklärt er auch die "Filterblasen", in denen sich immer mehr Internetnutzer bewegen. "Man bekommt nur noch das angezeigt, wofür man sich interessiert und womit man sich häufig beschäftigt!" Dieses Verhalten birgt ein hohes Risiko. "Wir kapseln uns ab und müssten miteinander reden - Jung und Alt - mit Menschen, die andere Meinungen haben." Das Internet sei ein Segen, aber wir müssten sensibel damit umgehen. Quellen müssten hinterfragt werden, um Fakenews besser zu erkennen. Bildung sei wichtiger denn je - so das Fazit des Internetexperten.
Präventionsarbeit und Aufklärung ist gerade in Schulen wichtig
Aus diesen Erkenntnissen entwickelte sich eine angeregte Podiumsdiskussion zwischen:
Prof. Michael Schwertel; Sozialdezernent Ralf Schmallenbach; Christian Brand, Stiftungen der Kreissparkasse Köln; Elke Berges, Kommissariat Kriminalprävention/ Opferschutz und Nathalie Mauckner, Social Media Managerin.
Der Entwicklung der Digitalisierung dürfe sich keine Generation entsagen, sagt Kreisdezernent Ralf Schmallenbach. "Neue Medien sind wichtig, aber sie ersetzen nicht den persönlichen Umgang miteinander". Auch das Thema Mobbing stand im Fokus: Früher am Schwarzen Brett in der Schule heute in Sozialen Medien. "Der Oberbergische Kreis hat Projekte entwickelt, etwa Medienseminare, in denen Lehrende und Schüler zu Medienbegleitern ausgebildet werden, als Ansprechpartner in den Schulen," sagt Ralf Schmallenbach.
Prävention sei gerade in Schulen wichtig, sagt auch Elke Berges. Straftaten wie Bedrohung, Verleumdung und Mobbing im Netz, Verstöße gegen Persönlichkeitsrechte würden verfolgt. "Wir registrieren allerdings nur die Straftaten, die an uns herangetragen werden. Die Dunkelziffer ist mit Sicherheit weitaus höher", sagt Elke Berges.
Neben der digitalen Bildung müsse auch eine Charakterbildung erfolgen, sagt Christian Brand. Dafür setzt sich die Bildungs-Stiftung der Kreissparkasse Köln ein. "Wir wollen informieren und aufklären, wir alle müssen offen sein, Veränderungen anzunehmen und gleichzeitig für Chancen und Risiken sensibilisieren", sagt Christian Brand.
Workshops zu digitalen Trends und Gefahrenquellen
Die jüngste Teilnehmende der Podiumsdiskussion, Nathalie Mauckner, gab zu, ständig online zu sein und so weltweit Kontakte zu pflegen. Die Social Media Managerin sieht gerade in der internationalen Vernetzung große Chancen. Die oft kritisierte (Selbst-)Darstellung im digitalen Netz bewertet die 22-Jährige weniger negativ: "Man kann gestalten und braucht kein 'Vitamin B' um Leute zu erreichen. Geld zu verdienen ist dabei ein wichtiger Bestandteil." Gleichzeitig warnt Nathalie Mauckner, "dass viele Jugendliche nicht ausreichend darüber informiert werden, wie kritisch man als Nutzer sein muss."
Über viele Aspekte der "schönen neue Medienwelt?!" konnten sich die Teilnehmenden nach der Podiumsdiskussion in verschiedenen Workshops informieren. Darin wurden Präventionsmethoden, Fakenews und Sexting ebenso thematisiert wie neue Spieletrends und die Gestaltung von Videoclips.
Die Steuerungsgruppe der Oberbergischen Medieninitiative, unter Leitung von Alke Stüber vom Bildungsbüro des Oberbergischen Kreises, sind mit dem Verlauf des gut besuchten Fachtags sehr zufrieden. "Wir haben deutlich gemacht, wie sehr sich die Anforderungen an Schule und Gesellschaft durch die zunehmend digitale Welt verändern. Gleichzeitig hat der Fachtag Wege aufgezeigt, wie Kinder, Jugendliche und auch (ältere) Erwachsene einen konstruktiven und kritischen Umgang mit den digitalen Medien erreichen."
Letzte Änderung: 30. November 2017