15.12.2017: Kommunale Konferenz Alter und Pflege

Kommunale Konferenz Alter und Pflege sorgt sich um Angebote zur Kurzzeitpflege

Oberbergischer Kreis. Die Kommunale Konferenz Alter und Pflege diskutierte in ihrer Sitzung das Angebot an Kurzzeitpflegeplätzen.

Die Kurzzeitpflegeplätze dienen dazu Angehörigen, die sich noch im häuslichen Umfeld um ihre Pflegebedürftigen kümmern, zu entlasten, wenn sie z.B. urlaubsbedingt oder aufgrund von Krisensituationen die Pflege nicht leisten können. Diese Plätze werden jedoch in NRW – anders als in vielen anderen Bundesländern – nur eingestreut angeboten, was bedeutet, dass diese Plätze sowohl für die vollstationäre Pflege als auch für die Kurzzeitpflege genutzt werden können. Das hat zur Folge, dass viele dieser Plätze bei steigender Auslastung der Einrichtungen schlicht und ergreifend fehlen. Die Kurzzeitpflegeplätze sind aus Sicht der Anbieter aktuell nicht auskömmlich finanziert. Die Kommunale Konferenz Alter und Pflege hat daher Lösungsansätze diskutiert. Dass sich das Ministerium damit beschäftigt hat Minister Laumann im September bei einer Veranstaltung in Gummersbach angekündigt.

Die Konferenzteilnehmer waren der Auffassung, dass es nicht ausreicht, wenn man einfach die Möglichkeit, Kurzzeitpflegeplätze eingestreut anzubieten, streichen würde. Das würde dem Grundproblem der fehlenden Wirtschaftlichkeit nicht gerecht. Denkbar wäre hingegen die Erhöhung der Obergrenze, wenn die zusätzlichen Plätze ausschließlich der Kurzzeitpflege zur Verfügung stünden. Eine bessere Finanzierung der Kurzzeitpflegeplätze – die in den Zeiten außerhalb der großen Urlaubszeiten nicht ausgelastet werden können – wäre aus Sicht der Teilnehmer ebenfalls eine wirksame Lösung des Problems.

Betroffene nutzen das Instrument der Kurzzeitpflege auch wenn bereits feststeht, dass die Angehörigen dauerhaft stationär gepflegt werden müssen. Damit lässt sich nämlich der Selbstbehalt zeitweise erheblich reduzieren. Dies sei aus Sicht der Konferenz zwar ein Fehlanreiz aber ein menschliche Reaktion und daher nicht zu ändern.

Der Vorsitzende der Kommunalen Konferenz, Dezernent Ralf Schmallenbach, ermutigte die Anbieter zu mehr Unternehmergeist. Schließlich habe die Verbesserung der Finanzierung der Tagespflege gezeigt, dass die Landesregierung Willens und in der Lage sei, die drängenden Probleme in der Pflege anzugehen. So könne auch hier ggf. mit einer Änderung gerechnet werden, wenn der Bedarf klar kommuniziert wird. Dazu ergibt sich immer wieder die Gelegenheit, wenn der Vertreter des Ministeriums Oberberg besuchen.



Letzte Änderung: 15. Dezember 2017