28.02.2018: Stolpersteine vermeiden: KI vermittelte Bausteine für sprachsensiblen Unterricht

Das Kommunale Integrationszentrum schulte Lehrkräfte und Pädagogisches Fachpersonal aus dem Oberbergischen Kreis bei einem Fachtag der Reihe „Integration in Schule“

Oberbergischer Kreis. Die deutsche Sprache birgt - wie jede andere Sprache - Stolpersteine. Komplizierte Begrifflichkeiten und verschachtelte Nebensätze können bereits für Muttersprachlerinnen und Muttersprachler schwierig sein. Für Menschen, die Deutsch lernen, sind die Stolpersteine noch schwieriger zu bewältigen – besonders, wenn die eigene Muttersprache grundlegend anderes strukturiert ist.

Hinzukommen große Unterschiede zwischen Alltags-, Bildungs- und Fachsprache. So kann eine Auskunft oder Fragestellung, die im alltäglichen Gespräch mit bereits leicht verstanden wird, im Schul-oder Arbeitsleben ganz anders formuliert werden. An dieser Stelle knüpfte das Kommunale Integrationszentrum Oberbergischer Kreis jetzt mit einem Fachtag der Reihe „Integration in Schule“ an.

Die Referentin Dr. Elke Schulte-Bunert. (Foto: OBK)
Die Referentin Dr. Elke Schulte-Bunert. (Foto: OBK)

Unter dieser Überschrift bietet das KI pro Schuljahr zwei Fachtage und monatliche Fachforen an. Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal aller Schulformen erfuhren bei der aktuellen Auflage, wie jeder Fachunterricht so gestaltet werden kann, dass eine durchgängige Sprachbildung erzielt wird. Dr. Elke Schulte-Bunert von der Europa-Universität Flensburg vermittelte methodische Grundpfeiler für die Planung und Durchführung von sprachsensiblem Unterricht.

„Jeder Fachlehrer ist zugleich Sprachlehrer“, so ihre Ausgangsthese, mit der sie deutlich machte, dass für Schülerinnen und Schüler in jedem Unterricht mit der für sie noch fremden deutschen Sprache konfrontiert werden. Dr. Elke Schulte-Bunert erklärte, dass vor allem ein sprachsensibler Unterricht, der Bilder im Kopf der Schülerinnen und Schüler schafft, zu einem besseren Sprachverständnis beiträgt.

Auch weitere einfache pädagogische Mittel, wie langsameres Sprechen oder eine deutlichere Artikulation böten Unterstützung im Umgang mit der neuen Sprache. Komplexe Aufgabenstellungen mit leicht verständlichen Worten statt Fachbegriffen zu formulieren, schaffe ebenfalls Vertrautheit und führe an die Bildungssprache heran. Solch praxisnahe Beispiele, die im Unterricht Anwendung finden können, erarbeiten die Teilnehmenden des Fachtags in Kleingruppen.

Ausführliche Informationen zur Arbeit und den Angeboten des KI erhalten Sie auf www.obk.de/ki.

Die Teilnehmenden unterrichten an Schulen im Kreisgebiet. (Foto: OBK)
Die Teilnehmenden unterrichten an Schulen im Kreisgebiet. (Foto: OBK)
Die Teilnehmenden stiegen in der Praxisphase des Fachtages in die Unterrichtsplanung ein. (Foto: OBK)
Die Teilnehmenden stiegen in der Praxisphase des Fachtages in die Unterrichtsplanung ein. (Foto: OBK)
In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmenden selbst Aufgabenstellungen. (Foto: OBK)
In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmenden selbst Aufgabenstellungen. (Foto: OBK)


Letzte Änderung: 28. Februar 2018