04.07.2018: Deutlich mehr Beratungen und Leistungen durch den Schulpsychologischen Dienst

Der Schulpsychologische Dienst des Oberbergischen Kreises hat seinen Jahresbericht 2017 vorgelegt

Oberbergischer Kreis.  Bei Fragen und Problemen im schulischen Alltag können sich Eltern mit ihren Kindern sowie Lehrkräfte und Schulen vertrauensvoll an den Schulpsychologischen Dienst des Oberbergischen Kreises wenden. Die Mitarbeitenden unterstützen Schulen in ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag und Schülerinnen und Schüler in ihrer Lernentwicklung.

Insgesamt 808 Leistungen haben die Mitarbeitenden des Schulpsychologischen Dienstes im Kalenderjahr 2017 in der sogenannten Systemberatung durchgeführt. Das ist eine weitere deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (665 Beratungsleistungen) und mehr als eine Verdreifachung der Leistungen innerhalb von fünf Jahren. Im Jahr 2013 waren es 235 Beratungsleistungen.
Dabei hat sich die Zahl durchgeführter Veranstaltungen mit Gruppen, Teilkollegien und Schulen auf 115 (nach 89 im Jahr 2016) überproportional erhöht.

In der Einzelfallberatung haben im Jahr 2017 insgesamt 170 Familien mit ihrem Kind im Grundschulalter Unterstützung durch den Schulpsychologischen Dienst in Anspruch genommen. Dieser Wert entspricht in etwa dem des Vorjahres (178 Einzelfälle).

Das Team des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises (v.l.n.r.): Kirsten Ritterswürden, Schulpsychologin; Marthe Barbe, Schulpsychologin; Bernd Christ, leitender Schulpsychologe; Claudia Parussel, Teamassistentin; Marianne Haupt, Schulpsychologin; Patricia Aengenvoort, Schulpsychologin; Dr. Jana Schrage, Schulpsychologin. (Foto: OBK)
Das Team des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises (v.l.n.r.): Kirsten Ritterswürden, Schulpsychologin; Marthe Barbe, Schulpsychologin; Bernd Christ, leitender Schulpsychologe; Claudia Parussel, Teamassistentin; Marianne Haupt, Schulpsychologin; Patricia Aengenvoort, Schulpsychologin; Dr. Jana Schrage, Schulpsychologin. (Foto: OBK)

Mit seinem Jahresbericht 2017 gibt der Schulpsychologische Dienst der Öffentlichkeit jetzt wieder Einblicke in seine Arbeit. Sie erhalten den Jahresbericht auf der Internetseite www.bildung-in-oberberg.de unter der Rubrik Schulpsychologischer Dienst.

„So wie Schule von und mit Menschen gestaltet wird, ist Beratung ein Kontakt und Austausch zwischen Menschen. Damit Bürgerinnen und Bürger und Schulen uns und die Kompetenzen der Beratungsstelle besser kennenlernen, haben wir diesmal uns als Mitarbeitende mit unseren Tätigkeiten innerhalb des Schulpsychologischen Dienst in den Mittelpunkt des Berichtes gestellt“, sagt Bernd Christ, der Leiter des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises.

Neben Einzelfallbegleitung hat der Schulpsychologische Dienst für Lehrkräfte unter anderem eine Fortbildungsreihe zu Lese und (Recht-)Schreibschwierigkeiten (LRS) durchgeführt. Aktuell wird diese Veranstaltung jetzt noch einmal angeboten, zusätzlich startet eine Fortbildungsreihe zu besonderen Schwierigkeiten beim Rechnen lernen.

Die Lehrkräfte sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass viele Kinder grundlegende Probleme beim Erwerb von Lesen, Rechtschreiben und/oder Rechnen haben. "Dabei zu unterstützen, dass Kinder die Freude am Lernen und Lehrkräfte die Freude am Unterrichten nicht verlieren, war auch 2017 wieder ein zentraler Aspekt der Arbeit des schulpsychologischen Dienstes", sagt Bernd Christ.

Der Diplom-Psychologe erläutert an einem alltäglichen Beispiel, welche Aufgaben sein Team übernimmt: "Der achtjährige Marco (Name red. geändert) vertauscht trotz Übens und Förderunterricht beim Schreiben Buchstaben oder lässt sie aus. Seine Wörter sind kaum identifizierbar. Ebenso mühsam und unzureichend ist das Lesen. Er merkt, dass die anderen Kinder viel weiter sind und wird immer frustrierter. Der Junge will oft nicht mehr Lesen oder Schreiben - obwohl er beispielsweise gut rechnen kann. Mitte des zweiten Schuljahres kommt er zum Schulpsychologischen Dienst. Mit Hilfe der Mitarbeitenden ist es gelungen, individuelle Förderungsmöglichkeiten zu entwickeln. Gemeinsam mit Schule, Eltern und Marco konnte so die Handlungssicherheit aller verbessert  werden."



Letzte Änderung: 4. Juli 2018