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17.12.2020: Weihnachtsgruß des Landrats Jochen Hagt
Landrat Jochen Hagt wünscht allen Bürgerinnen und Bürger ein gesegnetes Weihnachtsfest und für 2021 viel Gesundheit, Kraft und Wohlergehen.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
2020 war ein bewegtes Jahr. Es hat jeder und jedem Einzelnen von uns viel abverlangt. Die Corona-Pandemie war und ist allgegenwärtig, und unser Leben ist bestimmt von Schutzmaßnahmen, die wir zwingend befolgen müssen, um unsere Gesundheit zu erhalten.
In einer Zeit, in der wir einander nahe sein möchten, müssen wir mehr denn je Abstand halten. Nachdem wir uns seit Anfang des Jahres in einer Ausnahmesituation befinden, sehnen wir uns gleichzeitig immer stärker nach dem zurück, was so selbstverständlich schien: Unsere Angehörigen und Freunde zu treffen und liebgewordene Traditionen zu pflegen.
Wie werden wir also in diesem Jahr Weihnachten feiern? Diese Frage treibt viele Menschen um. Den rechtlich möglichen Rahmen haben die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder mit ihren aktuellen Beschlüssen zum Shutdown vorgegeben – und gleichzeitig an unsere Eigenverantwortlichkeit appelliert. Bitte wägen Sie für sich ganz persönlich ab, ob Sie den möglichen Rahmen für die bevorstehenden Feiertage ausschöpfen wollen oder ob Sie diese Weihnacht – so schwer es auch fällt – nur im allerkleinsten Kreise begehen und auf Besuche und Treffen mit unterschiedlichen Personen außerhalb Ihres Haushaltes gänzlich verzichten. Bedenken Sie dabei, dass sich die Infektionszahlen auch im Oberbergischen Kreis derzeit auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Pandemie befinden. Die Gefahr einer Ansteckung mit Covid-19 steigt exponentiell. Jeder unterbliebene persönliche Kontakt verlangsamt eine weitere Ausbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung. Meiner Meinung nach können Sie Ihren Mitmenschen und sich selbst kein besseres Weihnachtsgeschenk machen, als sich an die Kontaktbeschränkungen zu halten und zu Hause zu bleiben.
Dabei ist mir bewusst, dass Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, durch Ihr umsichtiges Verhalten auch bisher ganz überwiegend dazu beigetragen haben, dass der Oberbergische Kreis in den zurückliegenden Monaten nicht zu einem „Corona-Hotspot" geworden ist. Sie haben auf sich und andere geachtet und dabei oftmals Ihre persönlichen Interessen zurückgestellt. Dies erforderte in den letzten Monaten von uns allen sehr viel Disziplin und viel Durchhaltevermögen. Gleichwohl bitte ich Sie, auch in den uns bevorstehenden Wochen des Shutdowns verantwortungsvoll mit der Corona-Lage umzugehen. Nur gemeinsam können wir auch weiterhin die Ausbreitung des Corona-Virus verlangsamen.
Ein Kirchenvertreter hat in den letzten Tagen gesagt: „Wir werden auch unter diesen Rahmenbedingungen fröhlich Weihnachten feiern. Schließlich fand das erste Weihnachtsfest in Bethlehem unter wesentlich schwierigeren Bedingungen statt – und viele andere Weihnachten auch." Die Rahmenbedingungen sind in der Tat schwierig und gleichzeitig beobachte ich, wie flexibel und solidarisch viele Bürgerinnen und Bürger im Oberbergischen Kreis auf die Pandemie und die notwendigen Einschränkungen reagieren. Es kommt jetzt - wie selten zuvor - auf unseren Zusammenhalt im Oberbergischen Kreis an. Dass dieser Zusammenhalt gelingen kann, hat das bisherige vorbildliche und oft ehrenamtliche Engagement im Oberbergischen Kreis gezeigt. Angefangen bei den vielen ehrenamtlich genähten Alltagsmasken, über die Organisation von Einkaufshilfen bis hin zu Balkonkonzerten u. ä. – die Möglichkeiten, sich gegenseitig zu unterstützen waren und sind in diesem Jahr enorm vielfältig. Für diesen ganz persönlichen und unverzichtbaren Einsatz für Ihre Mitmenschen danke ich Ihnen ganz herzlich! Solange uns der Blick auf unser Gegenüber nicht verloren geht, solange bin ich zuversichtlich, dass wir Oberbergerinnen und Oberberger trotz Abstandsgebot gemeinschaftlich verbunden bleiben und darauf auch in einer Zeit nach der Corona-Pandemie bauen können.
Ich versichere Ihnen, der Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus hat ebenfalls oberste Priorität bei der Arbeit aller Dienststellen der Kreisverwaltung. Die vielen motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die entweder unmittelbar im Gesundheitsamt und den angeschlossenen Einheiten zur Infektionsbekämpfung eingesetzt sind oder die den normalen Dienstbetrieb der Kreisverwaltung weitestgehend aufrecht erhalten, geben täglich ihr Bestes, um Infektionsketten zu unterbrechen, Bürgerinnen und Bürger zu informieren und vor einer Ansteckung zu schützen. Die Kreisverwaltung war und ist über alle Maßen gefordert. Nicht immer funktioniert bei der Vielzahl von zu betreuenden Fällen und neu zu implementierenden Verfahren alles von Beginn an reibungslos. Dennoch bin ich stolz, dass es uns z. B. gelungen ist, Teststationen oder ganz aktuell, innerhalb kürzester Zeit ein Impfzentrum für den Oberbergischen Kreis zu errichten.
Zudem hat der Oberbergische Kreis in diesem Jahr trotz dieser alles dominierenden Herausforderungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zahlreiche Projekte fortgesetzt oder auf den Weg gebracht.
Wir haben z. B. unser Gesundheitswesen nachhaltig gestärkt, unter anderem durch den Erweiterungsbau der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS). Mit dem Erweiterungsbau wird der Oberbergische Kreis den steigenden Bedarfen der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Gesundheitsberufen gerecht. Das Schulungsgebäude steht zukünftig bis zu 400 Auszubildenden zur Verfügung. Mit der Qualifizierung und Bindung von hier ausgebildetem Fachpersonal leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Sicherstellung der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung in der Region.
Mit dem Programm Klima – Umwelt – Natur Oberberg legte der Oberbergische Kreis die erste Version eines gebündelten Maßnahmenpakets zur Förderung der Lebensraum- und Artenvielfalt sowie zum Klimaschutz und zum Umgang mit Klimawandelfolgen vor. Die schon seit Langem bestehenden Aktivitäten des Kreises in den oben genannten Bereichen werden hiermit noch einmal verstärkt und mit neuen Impulsen und Projekten versehen.
Die Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises ist als Dienstleister und Unterstützer der heimischen Unternehmen aktiv. Die oberbergischen Betriebe in Handel, Handwerk und Industrie kämpfen mit den Auswirkungen der Pandemie, um ihre Unternehmen zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern. Der Einzelhandel, die Gastronomie, der Tourismus und der Veranstaltungsbereich im Bergischen Land sind besonders stark betroffen. Ich hoffe und wünsche, dass die erforderlichen Wirtschaftshilfen ankommen und diesen Bemühungen zum Erfolg verhelfen.
Viele dieser Anstrengungen werden uns auch im neuen Jahr abverlangt werden. Niemand kann voraussagen, wie lange die Corona-Pandemie unser Leben noch beeinflussen wird. Der Oberbergische Kreis wird sich allerdings auch zukünftig unvermindert dafür einsetzen, dass Sie, die Bürgerinnen und Bürger des Oberbergischen Kreises, hier weiterhin gut versorgt leben und arbeiten können.
Das Weihnachtsfest wird in diesem Jahr anders als gewohnt verlaufen. Ich hoffe, dass es Ihnen trotz aller Widrigkeiten eine Zeit der Besinnung und Freude beschert und Sie Zeit für Erholung finden.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen ein gesegnetes Weihnachtsfest und für 2021 viel Gesundheit, Kraft und Wohlergehen. Lassen Sie uns gemeinsam zuversichtlich in ein neues Jahr gehen.
Ihr Landrat
Jochen Hagt
Letzte Änderung: 17. Dezember 2020