11.03.2021: Sprache als Schlüssel - Kreis bot Fachseminar für angehende Lehrkräfte

Schulpraktische Lehrerausbildung zum Thema „Sprachsensibler Unterricht“

Oberbergischer Kreis. 70 angehende Lehrerinnen und Lehrer der Primarstufe haben das Angebot des Oberbergischen Kreises zum Fachtag „ Sprachsensibler Unterricht“ genutzt. Das Kommunale Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises (KI) und das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) in Engelskirchen hatten die digitalen Vorträgen und Workshops organisiert. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der sprachlichen Gestaltung des Unterrichts. Das ist auch und besonders zu Zeiten des Distanz- Lernens und der digitalen Beschulung eine wichtige Voraussetzung für den schulischen Erfolg.

„In vielen oberbergischen Grundschulklassen haben mehr als 70% der Schülerinnen und Schüler Migrationshintergrund, für viele ist Deutsch daher die Zweitsprache und besonders die anspruchsvolle Bildungssprache muss erst einmal gelernt werden,“ sagt Dorothea Wirtz vom Kommunalen Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises. "Der besondere Wortschatz an der Schule, die Bildungssprache , ist z.B. auch für Kinder aus Nicht- akademischen Elternhäusern eine Herausforderung. Diese zu erlernen ist Aufgabe eines jeden Unterrichts. Im Fach Mathematik beispielsweise gibt es viele Aufgaben, die sprachlich schwer zu verstehen sind. Es geht also um mehr als 'nur' Rechnen."

Insgesamt 70 angehende Lehrerinnen und Lehrer haben das Angebot des Oberbergischen Kreises zum Fachtag „ Sprachsensibler Unterricht“ genutzt. (Foto: OBK)
Insgesamt 70 angehende Lehrerinnen und Lehrer haben das Angebot des Oberbergischen Kreises zum Fachtag „ Sprachsensibler Unterricht“ genutzt. (Foto: OBK)

Niko Wegner, Seminarleiter des ZfsL unterstützt dieses Anliegen: "Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Kommunalen Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises einen zuverlässigen Kooperationspartner an unserer Seite wissen, um dem so bedeutsamen Thema des sprachsensiblen Unterrichtens auch in unserer Lehrerausbildung einen besonderen Stellenwert einzuräumen."

Fachleiterinnen und Fachleitern des ZfsL vermittelten die Grundlagen der sprachlichen Unterrichtsgestaltung und boten digitale praxisnahe  Workshops zum Thema Sprachbildung und zu Sprache im Mathematikunterricht an.

"Sprache ist der Schlüssel zum Verständnis!"

Im Seminar von Frau Prof. Dr. Susanne Prediger „Sprache zählt! Ansätze für den sprachbildenden Mathematikunterricht“ wurden die sprachlichen Anforderungen deutlich, um bei Kindern mathematisches Verständnis entwickeln zu können. Durch viele praktische Beispiele erhielten die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter Anregungen für ihren Unterricht.

Stimmen von Teilnehmenden:

"Im Modul „Sprache zählt! Ansätze für den sprachbildenden Mathematikunterricht“, wurde mir noch einmal mehr bewusst, dass Sprache auch in Mathematik eine große Rolle spielen sollte. Mithilfe von Sprache können die Schülerinnen und Schüler ihr Verständnis, zum Beispiel in Bezug auf mathematische Operationen, vertiefen.", sagt Hannah Seggelke, Lehramtsanwärterin.

"Das Modul war super inspirierend, praxisnah und regte dazu an, den eigenen Unterricht zu reflektieren! Es ist unglaublich gewinnbringend und lehrreich, dass solche Module zu so einem wichtigen Thema - sprachsensibel Unterrichten - angeboten werden. Letzen Endes profitieren davon nicht nur wir Lehramtsanwärter*innen, sondern auch die Kinder.", so Jana Bresch, Lehramtsanwärterin.

Das Kommunale integrationszentrum bietet seit 2015 zweimal jährlich Fachtage zum Thema „Durchgängige Sprachbildung“ in allen Fächern für das pädagogische Fachpersonal an. Zuletzt 2020 in der FH Gummersbach mit Prof. Leisen und 500 Teilnehmenden. Dieses war die erste Online-Veranstaltung. Ein weiterer Fachtag zum Thema Sprachförderung ist im September 2021 an der FH für Lehrkräfte aller Schulformen geplant. 



Letzte Änderung: 11. März 2021