09.03.2021: Kreis warnt vor voreiligem Hundekauf in der Coronapandemie

Ab sofort gilt Quarantäne bei Auslands-Hundewelpen ohne gültigen Tollwutschutz

Oberbergischer Kreis. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Hundewelpen und Hunden als neuen Familienmitgliedern deutlich angestiegen. Ein Hund im Haushalt verändert allerdings den Tagesablauf und die Anschaffung sollte daher gut überlegt und geplant sein. Das Veterinäramt des Oberbergischen Kreises sieht mit Sorge, dass die hohe Nachfrage den illegalen Welpenhandel fördert: Seriöse Tierschutzvereine und gute Hundezüchter können sich aktuell vor Anfragen kaum retten und nicht jeder, der dort einen Welpen erwerben möchte, kann auch einen bekommen.

Hohe Nachfrage an Hunden begünstigt die Machenschaften illegaler Händler  

Hinsichtlich der hohen Nachfrage gibt es gehäufte Meldungen aus vielen Bundesländern, in denen Kleintransporter aus EU-Nachbarstaaten bei Kontrollen auffallen. Darin werden oftmals zu junge Hundewelpen ohne oder mit falschen Papieren nach Deutschland geschmuggelt. Auch auf Anzeigenportalen wie Ebay-Kleinanzeigen mehren sich die Gesuche nach jungen Hunden.

Die Ordnungsdezernentin des Oberbergischen Kreises Birgit Hähn appelliert an alle Menschen, die sich einen Hund anschaffen möchten: „Bitte schauen Sie ganz genau hin. Unterstützen Sie nicht die Machenschaften der illegalen Händler, sondern wenden Sie sich unbedingt an einen seriösen Züchter – auch wenn es auf diese Weise vielleicht länger dauert, bis Sie einen Hund bekommen.“ Auch Tierheime geben zeitweise Rassehundewelpen ab, mit "Chip und Papieren". Der Chip enthält  eine 15-stellige Nummer. Diese Nummer informiert über das Herkunftsland, den Produzenten des Chips und enthält eine Identifikationsnummer des Hundes. Die "Papiere" geben Auskunft zu  Herkunft und Zucht des Hundes, nach Vorgaben des Verbands des Deutschen Hundewesens kurz VDH.

Ein seriöser Hundeverkäufer infomiert über die Herkunft des Tieres 

Ein Kauf oder die Übergabe sollte nicht am Auto oder im eigenen Zuhause erfolgen, denn so kann das Muttertier nicht in Augenschein genommen werden. Ein ordentlicher Hundeverkäufer zeigt Ihnen sicher gern das Zuhause seiner Hundefamilie. Nur so können Sie sicher sein, dass die Welpen aus einer guten Herkunft stammen.

Der Amtsleiter des Veterinäramtes Dr. Stefan Kohler erklärt, dass Welpen aus dem EU-Ausland oder anderen Staaten wie der Russischen Förderation, der Türkei oder Weißrussland nur nach Deutschland kommen dürfen, wenn sie über einen blauen EU-Heimtierausweis, einen Mikrochip und eine gültige Tollwutimpfung verfügen. Mit der Impfung ist das frühestens ab einem Alter von 4 Monaten der Fall.

Quarantäne bei Auslands-Hundewelpen ohne gültigen Tollwutschutz

Deutschland gilt seit 2008 offiziell als Tollwut-frei. Das trifft für einige Staaten, aus denen Hunde eingeführt werden, noch nicht zu. Daher hat das Ministerium nun auf die vielen Fälle von illegal eingeführten Heimtieren reagiert und eine strenge Quarantäne für solche Tiere angeordnet. Hunde und Katzen, die nicht die Einreisevoraussetzungen nach Deutschland erfüllt haben, müssen so lange in Quarantäne bleiben, bis sie über einen gültigen Tollwutschutz verfügen. Für die Isolierung wird das Tier auf Kosten des Besitzers in einer genehmigten Quarantäne-Einrichtung wie der Quarantänestation eines Tierheimes untergebracht. Nach Informationen von Amtsveterinär Dr. Stefan Kohler können da schnell einige Wochen vergehen und größere Kosten auf den Tierhalter zukommen.



Letzte Änderung: 9. März 2021