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02.09.2022: OKuLa: 25 Jahre Vertragsnaturschutz im Oberbergischen Kreis
Erfolgsgeschichte durch starke Partner des Oberbergischen Kulturlandschaftsprogramms
Oberbergischer Kreis. Als eine Erfolgsgeschichte für Naturschutz und Landwirtschaft bezeichnen die Partner des Oberbergischen Kulturlandschaftsprogramms (OKuLa) den seit nunmehr 25 Jahren aktiven Vertragsnaturschutz.
Bauern, die beim OKuLa mitmachen, erklären sich dazu bereit, ihre Wiesen, Weiden oder Streuobstwiesen naturschutzorientiert zu bewirtschaften. Das Anliegen, die typischen Wald- und Wiesentäler aus Naturschutzsicht zu erhalten, und schwer und kostenintensiv zu bewirtschaftende Flächen u.a. für die Artenvielfalt zu fördern, wird im Oberbergischen Kreis sehr gut umgesetzt.
Positive Entwicklung innerhalb von 25 Jahren
Als der Kreistag des Oberbergischen Kreis im Jahre 1997 beschlossen hatte, das Oberbergische Kulturlandschaftsprogramm – kurz OKuLa – auf den Weg zu bringen, waren 29 landwirtschaftliche Betriebe bereit, daran mitzuwirken, bei einer Vertragsfläche von 86 Hektar.
Heute engagieren sich im Oberbergischen Kreis im OKuLa rund 240 landwirtschaftliche Betriebe. Das ist mehr als ein Drittel der landwirtschaftlichen Höfe im Kreisgebiet. Inzwischen wird hier eine Vertragsfläche von knapp 2.000 Hektar bewirtschaftet und damit werden landschaftsprägende Lebensräume erhalten. "Ohne die Jahre lang intensive Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sowie finanziellen Anreizen würden viele dieser kleinteiligen Flächen brach liegen und verbuschen", sagt der Umweltdezernent des Oberbergischen Kreises Frank Herhaus.
Starke Partner und Vertrauen ins Projekt
Die Oberbergischen Landwirte für eine Vertragspartnerschaft zugunsten des Naturschutzes zu interessieren, sei zu Beginn nicht immer leicht gewesen, erinnert sich Olaf Schriever, Mitarbeiter der Biologischen Station Oberberg (BSO). Er und seine Kollegen sind Ansprechpartner für die Landwirte, die sich für den Vertragsnaturschutz interessieren. Der starke Zusammenhalt der OKuLa-Partner habe Vertrauen in das Projekt "Vertragsnaturschutz" gegeben und viele Landwirte überzeugt.
Einer der ersten Betriebe, die sich daran beteiligt haben, war der von Landwirt Manfred Kürten aus Wipperfürth (Herweg). 20 Hektar seiner insgesamt 100 Hektar Nutzflächen bewirtschaftet er entsprechend den Regelungen im Vertragsnaturschutz. Manfred Kürten begrüßt, dass die schwierige Bewirtschaftung seiner abgelegenen Weideflächen im engen Tal bei Wipperfeld finanziell unterstützt wird. Auch zur Förderung für Streuobstwiesen werden Gelder bereitgestellt. "Doch den größten Gewinn hat die Natur dadurch", bilanziert der Bio-Landwirt.
Auch starke ehrenamtliche Unterstützung
Auch Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg ist froh, dass sich überdurchschnittlich viele Landwirte im Oberbergischen Kreis am Vertragsnaturschutz beteiligen und damit einen wertvollen Beitrag für Natur und Umwelt leisten. Auch Joachim Tichy von der Zahlstelle der Landwirtschaftskammer spricht von einer erfreulichen Entwicklung, wenngleich der damit verbundene gestiegene Verwaltungsaufwand - hinsichtlich vieler kleiner Förderflächen - relativ groß sei. Umweltdezernent Frank Herhaus würdigte einmal mehr auch das große ehrenamtliche Engagement zur Förderung des Vertragsnaturschutzes und dankte Michael Gerhard, stellvertretend für das Ehrenamt im Naturschutz (NABU Kreisverband Oberberg). Dieser hofft auf weitere teilnehmende Landwirte zum Erhalt der Artenvielfalt im Oberbergischen Kreis: "Wenn schon eine kleine Fläche beweidet wird, entsteht mit dem Kuhmist, in dem sich Insekten entwickeln eine Nahrungsgrundlage für viele Vogelarten, die wir erhalten möchten."
Umweltdezernent Frank Herhaus und Dr. Bernd Freymann, Leiter der Biologischen Station Oberberg, ermuntern weitere Landwirte zur Teilnahme. Die EU, das Land NRW und Oberbergische Kreis stellen jährlich Finanzmittel in Höhe von rund 1 Million Euro für den Vertragsnaturschutz im Oberbergischen Kreis bereit.
Letzte Änderung: 2. September 2022