04.10.2023: Artenschutz - Asiatische Hornisse erstmalig im Oberbergischen Kreis

Invasive asiatische Art gefährdet Honigbienen und die heimische Fauna

Oberbergischer Kreis. Aktuell breitet sich eine Hornissenart aus Südostasien auch im Oberbergischen Kreis aus. Diese hat nur wenige Fressfeinde und Konkurrenten und stellt eine Gefahr für heimische Bienenvölker, Wildbienen und eine Vielzahl anderer Fluginsekten dar. Aus diesem Grund hat die Europäische Union alle 27 Mitgliedstaaten zum aktiven Kampf gegen die Asiatische Hornisse verpflichtet. Sie steht auf der EU-Liste der vordringlich gebietsfremden invasiven Arten. Um wirksame und effiziente Maßnahmen zur Bekämpfung durchführen zu können, ist es wichtig jede Sichtung zu melden. 

Die Asiatische Hornisse ist im Vergleich zu der unter strengem Schutz stehenden heimischen Hornisse (Vespa crabro) etwas kleiner und dunkler gefärbt. Eine Bestimmungshilfe ist zu finden unter:
https://www.velutina.de/ (Unterschiede zwischen der europäischen Hornisse und der asiatischen Hornisse - Projekt VELUTINA).

 

Die asiatische Hornisse ist eine Bedrohung für die heimische Honigbiene. (Foto: Thomas Beissel)
Die asiatische Hornisse ist eine Bedrohung für die heimische Honigbiene. (Foto: Thomas Beissel)

Dank der Meldung einer Familie in Marienheide ist es Fachleuten gelungen, dort ein Nest der invasiven asiatischen Hornisse zu entfernen. Das Nest der Eindringlinge (lat. Vespa Velutina) befand sich im Hohlraum eines Garagendachs.
Die betroffene Familie war durch einen Facebookaufruf (#hückeswagen #asiatischehornisse) von Wespen- und Hornissenberater Thomas Beissel aufmerksam geworden.

Nur die Asiatische Hornisse gefährdet unsere Honigbienen und die heimische Fauna 

Die Bewohner hatten ihre "Untermieter" mit den entsprechenden Fotos verglichen. Sie meldeten ihre Vermutung, dass es sich hier nicht um die Europäische Hornisse handele bei der Unteren Naturschutzbehörde des Oberbergischen Kreises. Nachdem ein Mitarbeiter der Naturschutzbehörde des Kreises vor Ort den Verdacht bestätigt fand, wurde das Nest mit der Königin durch einen Experten entfernt.

Dieses Nest asiatischer Hornissen fanden Bewohner in einem Hohlraum ihres Garagendachs in Marienheide. (Foto: Thomas Beissel)
Dieses Nest asiatischer Hornissen fanden Bewohner in einem Hohlraum ihres Garagendachs in Marienheide. (Foto: Thomas Beissel)

Kreis bittet um Mithilfe bei der Nestsuche asiatischer Hornissen insbesondere in Hückeswagen und Umgebung

Auch in Hückeswagen gab es bereits mehrere bestätigte Sichtungen einzelner Individuen der asiatischen Hornisse an verschiedenen Bienenstöcken. Das Nest konnte bislang leider noch nicht ausfindig gemacht werden. Die Oberbergische Bevölkerung, insbesondere aus Hückeswagen, wird daher ausdrücklich darum gebeten, nach Nestern dieser Art Ausschau zu halten und diese telefonisch bei den Mitarbeitenden der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises zu melden:

Felix Töpfer, Telefon 02261 88-6711; Jeanette Gebhardt, Telefon 02261 88-6714 oder Tatjana Puchberger, Telefon 02261 88-6722.
Für eine erste Beurteilung ist es erforderlich, Fotos einzelner Individuen und/ oder Videos fliegender Tiere per E-Mail an 67unb@obk.de zu übersenden.

Hier haben sich asiatische Hornissen in einem Baum angesiedelt. (Foto: Thomas Beissel)
Hier haben sich asiatische Hornissen in einem Baum angesiedelt. (Foto: Thomas Beissel)

Keine besondere Gefahr 

Für Allergiker kann der Stich einer Asiatischen Hornisse ähnlich gefährlich werden wie der einer Wespe, ansonsten stellen die Tiere für den Menschen jedoch keine besondere Gefahr dar. Allerdings sollte die unmittelbare Nestnähe gemieden werden. Da die Nester auch in Bäumen hängen können, wird bei den im Herbst anstehenden Gehölzschnittarbeiten vorab unbedingt ein sorgfältiges Absuchen empfohlen.



Letzte Änderung: 04. Oktober 2023