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25.02.2005: Zukunftschancen für Oberberg
Oberbergischer Kreis. „Im Vergleich zu anderen Landkreisen in Nordrhein-Westfalen liegt der Oberbergische Kreis auf einem hervorragenden Platz“, erklärte Kreisbaudirektor Volker Dürr in der Kreisentwicklungsausschusssitzung am 10.02.2005 nach einem Vergleich des vom Handelsblatt veröffentlichten Zukunftsatlas 2004 und der „Standortanalyse Oberbergischer Kreis“ von Professor Dr. Hans-Friedrich Eckey aus dem Jahr 2000. Während Oberberg unter 14 vergleichbaren Regionen 2000 auf Platz 4 landete, sieht der Zukunftsatlas 2004 den Oberbergischen Kreis auf dem 106. von 439 Plätzen.
Das Prognos-Gutachten nahm alle 439 Städte und Landkreise in der Republik unter die Lupe, um die Entwicklungsperspektiven des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu analysieren. Während beispielsweise der Landkreis München mit „Top-Zukunftschancen“ auf Platz eins landet, zählt Stuttgart mit Platz acht zu einer Stadt mit „sehr hohen Zukunftschancen“. „Hohe Zukunftschancen“ haben Bonn (Platz 36) und Köln (Platz 41). In der Kategorie „Zukunftschancen“ liegt der Rheinisch-Bergische Kreis auf Platz 67, während der Oberbergische Kreis in der gleichen Kategorie auf Platz 106 rangiert. Einen „ausgeglichenen Chancen- und Risikomix“ rechnen die Gutachter zum Beispiel dem Kreis Olpe (Platz 239) oder Wuppertal (Platz 256) zu. Mit „Zukunftsrisiken“ hat Solingen (Platz 331) zu kämpfen. Nach Regionen mit „hohen Zukunftsrisiken“ sehen die Gutachter für Schlusslicht Hoyerswerda in Sachsen „sehr hohe Zukunftsrisiken“.
Das Standort-Ranking basiert auf Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten, berücksichtigt die demografische Entwicklung, Innovationskraft, soziale Lagen, Infrastruktur und Lebensqualität. Geht es ausschließlich um „soziale Lage/Wohlstand“ liegt der Oberbergische Kreis sogar auf Rang 20, bei der „Demografie“ auf Platz 70. Betrachtet man den Arbeitsmarkt, erreicht Oberberg nur den 166. Platz. In puncto „Wettbewerbsfähigkeit/Innovation“ belegt der Kreis die 251. Position.
Die regionalisierte Strukturpolitik im Oberbergischen Kreis sollte sich auch in Zukunft – so Dürr – auf eine periodische Inventur der regionalen Potentiale, wobei es nicht nur um die ökonomischen, sondern auch um die ökologischen, sozialen und kulturellen Potentiale geht, gründen.
Handlungsbedarf sieht Dürr bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Städten und Gemeinden des Oberbergischen Kreises für junge Familien, für die Stärkung des Arbeitsplatzangebotes, für die Standortsicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen, für die Stärkung eines leistungsfähigen Fächerspektrums in der Aus- und Weiterbildung, für die Verbesserung des Technologietransfers zwischen der nachfragenden Wirtschaft und anbietenden Institutionen, für attraktive Wohn-Umfeld-Bedingungen in einer durch Land- und Forstwirtschaft gepflegten intakten Umwelt und attraktiven Ortskernen mit ihren Geschäftsflächen und Dienstleistungsangeboten und nicht zuletzt für die Verbesserung der Verkehrs- und Kommunikationsnetze.
Letzte Änderung: 25. Februar 2005