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18.10.2005: Regierungspräsident Hans Peter Lindlar zu Gast im Oberbergischen Kreis
Oberbergischer Kreis. Zurück zu ganz tiefen Wurzeln führte Regierungspräsident Hans Peter Lindlar sein Antrittsbesuch im Oberbergischen Kreis am heutigen Dienstag. Irgendwann im 18. Jahrhundert lebten die Vorfahren des Hennefers im Oberbergischen Lindlar. Doch nicht seine Ahnen sondern sein neues Amt, das er vor zwei Monaten übernommen hat, führten Lindlar zu Oberbergs Landrat Hagen Jobi, den Dezernenten der Kreisverwaltung, den Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen und den 13 Bürgermeistern.
Das Bild zeigt von links Bürgermeistersprecher Werner Becker-Blonigen,
Regierungspräsident Hans Peter Lindlar beim Eintrag ins Goldene Buch
des Oberbergischen Kreises und Landrat Hagen Jobi.
Die Rathaus-Chefs und den Landrat freute es, dass dem neuen Regierungspräsidenten als langjährigem Kommunal- und Landespolitiker ein gutes Verhältnis zu den Kommunen am Herzen liegt. „Ein gewisses Maß an kommunaler Selbstverwaltung muss erhalten bleiben“, sagte Lindlar. Da die leeren Kassen den Handlungsspielraum von Kreisen, Städten und Gemeinden enorm einschränken, plädierte der Regierungspräsident für eine Gemeindefinanzreform. Doch nicht eine Erhöhung der Gewerbesteuer sei die Lösung der Probleme. Lindlar: „Anspruch und Wirklichkeit müssen angeglichen werden. Bürger, die ihr Schwimmbad erhalten wollen, müssen erhöhte Steuern in Kauf nehmen.“ Gleichzeitig forderte er Disziplin von Umlageverbänden wie den Landkreisen und Landschaftsverbänden. Lindlar lobte den Weg des Oberbergischen Kreises ins Haushaltssicherungskonzept, statt das Geld für das Haushaltsloch einfach bei den Kommunen einzutreiben.
Über hohe finanzielle Belastungen bei der Abwasserbeseitigung in kleinen Orten klagte Reichshofs Bürgermeister Gregor Rolland. Um den Anschluss ans Kanalnetz dennoch zu ermöglichen, sicherte der Regierungspräsident finanzielle Unterstützung zu. Eine kurzfristige Regelung der Landesregierung sehe günstige Darlehen für belastete Kommunen vor, deren Abwasserkonzept noch nicht bis Ende des Jahres vollendet sei. Eine Nachricht, die Bürgermeistersprecher Werner Becker-Blonigen aufatmen ließ.
Unterstützung sagte Lindlar auch bei der Verkehrsplanung zu. „Es ist eine unerträgliche Situation, wenn jahrelang Entscheidungen über Verkehrswege wie die Trasse der Wiehltalbahn nicht gefällt werden“, so der Regierungspräsident. Die Bürgermeister beklagten, dass Investitionen von Unternehmen und der Bau von Straßen auf den stillgelegten aber noch nicht entwidmeten Trassen behindert würden.
Auch die vier Projekte des Oberbergischen Kreises bei der Regionale 2010 standen auf der Tagesordnung des Regierungspräsidenten. Während Landrat Jobi die Bedeutung aller Projekte vom Wasserquintett im Norden des Kreises, über die künftige Nutzung der Leppe-Deponie, die Revitalisierung des Steinmüller-Geländes bis hin zur Modernisierung von Schloss Homburg betonte, gab Lindlar vor allem dem Schloss- und dem Steinmüller-Projekt eine Zukunft. Die Pläne auf dem Steinmüller-Gelände machten betriebswirtschaftlich Sinn, so Lindlar. Daher gehe er von einer Förderung durch das Land aus.
Das Bild zeigt Landrat Hagen Jobi, der dem Regierungspräsidenten
zur Erinnerung an den Oberbergischen Kreis eine Dröppelminna schenkt.
Dass er auf den ein oder anderen „Droppen“ aus Köln und Düsseldorf hofft, machte der Landrat mit seinem Geschenk an den Regierungspräsidenten deutlich: eine Dröppelminna.
Letzte Änderung: 18. Oktober 2005