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01.04.2008: Veterinäramt bereitet sich auf Blauzungenimpfung vor
Schafhalterin Julia Dewenter musste |
Oberbergischer Kreis. Im Veterinäramt des Oberbergischen Kreises laufen die Vorbereitungen auf eine Impfung von Schafen, Ziegen und Rindern gegen die Blauzungenkrankheit bereits seit Ostern. Nachdem NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg gestern gemeldet hat, dass der Impfstoff ab Mitte Mai zur Verfügung steht, ist Kreisveterinär Dr. Bertram Röttger vorsichtig optimistisch. „Ich bin froh über diese gute Nachricht aus dem Ministerium, aber so lange ich den Impfstoff nicht in Händen halte, bleibe ich zurückhaltend“, sagt Dr. Röttger. „Damit die Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter ihre Tiere gegen die Blauzungenkrankheit impfen lassen können, ist es notwendig, dass sie in einer Datenbank verzeichnet sind“, erklärt Dr. Röttger. Halter, die ihren Tierbestand bei der Tierseuchenkasse gemeldet haben, sind automatisch in dieser so genannten HIT-Datenbank registriert.
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Sobald das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW nähere Informationen über den Ablauf der Impfaktion an die Veterinärämter der Kreise weitergegeben hat, werden Hoftierärzte und Tierhalter vom Veterinäramt über die Impfaktion informiert. „Auf uns kommt ein gewaltiger Aufwand zu, da es im Oberbergischen Kreis mit rund 700 Schaf- und Ziegenhaltern sowie 840 Betrieben mit Rinderhaltung viele Betroffene gibt“, sagt der Kreisveterinär. Die gesamte Impfstoffverwaltung und die notwendige Dokumentation für die EU obliegt den Veterinärämtern.
Laut Dr. Röttger wird im Oberbergischen Kreis für rund 10.000 Schafe ab einem Alter von zwei Monaten und für etwa 48.000 Rinder Impfstoff benötigt. Während Schafe und Ziegen nur einmal geimpft werden, erlangen Rinder erst nach einer zweiten Impfung einen ausreichenden Schutz vor der Blauzungenkrankheit. „Obwohl 90 Prozent der Rinder im Oberbergischen Kreis Antikörper gegen die Blauzungenkrankheit haben, sollen sie geimpft werden, weil beispielsweise nicht bekannt ist, ab welcher Menge von Antikörpern ein Infektionsschutz besteht“, erklärt der Kreisveterinär. „Es besteht noch viel Forschungsbedarf.“
Rinder- und Schafhalter im Oberbergischen Kreis waren im vergangenen Jahr besonders betroffen von der Tierseuche. 448 landwirtschaftliche Betriebe meldeten sich mit Verdacht auf Blauzungenkrankheit in ihrem Bestand beim Kreisveterinäramt. 1887 Tiere, davon überwiegend Schafe, aber auch Rinder verendeten oder mussten notgetötet werden. Etwa 19 Prozent aller Schafe im Oberbergischen Kreis sind im vergangenen Jahr der Blauzungenkrankheit zum Opfer gefallen. Der Schaden für die betroffenen Schaf- und Ziegenhalter war enorm und zum Teil Existenz bedrohend. Rund 300 Anträge auf Entschädigung wurden vom Kreisveterinäramt bearbeitet und an die Tierseuchenkasse weitergeleitet.
Letzte Änderung: 1. April 2008