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25.11.2008: Oberbergischer Kreis als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet
Oberbergischer Kreis. „Wir behaupten nicht nur, dass Oberberg ein familienfreundlicher Kreis ist, sondern wir füllen solche Aussagen auch mit Inhalt“, freut sich Landrat Hagen Jobi über die erfolgreiche Re-Auditierung der Kreisverwaltung. Die Hertie Stiftung hat am gestrigen Montag entschieden, dass der Oberbergische Kreis das Siegel „audit berufundfamilie“ für weitere drei Jahre führen darf. „Die Bedarfsgerechtigkeit und die Vielfalt an Möglichkeiten, Beruf und Familie bei der Kreisverwaltung miteinander zu vereinbaren, ist in den vergangenen drei Jahren bewusst und glaubwürdig vorangetrieben geworden“, begründet Auditorin Sabine Lehmann die Entscheidung der Hertie Stiftung. Familienfreundlichkeit sei in der Kreisverwaltung gelebte Kultur.
„Familienbewusstes Handeln ist ein Magnet für Arbeitnehmer“, sagt Landrat Jobi. So zieht es die Beschäftigten der Kreisverwaltung nach ihrer Elternzeit immer früher zurück an den Arbeitsplatz. „Mittlerweile kann man schon mit weniger als zehn Stunden pro Woche wieder in den Dienst einsteigen“, ergänzt Personaldezernent Jochen Hagt. Das erleichtere Eltern den Einstieg, und die Kreisverwaltung könne frühzeitig wieder das Know-how der Beschäftigten nutzen. „Beim Oberbergischen Kreis sticht heraus, dass man sich um individuelle Lösungen für jeden einzelnen bemüht“, lobt Auditorin Lehmann die Vielfalt an Arbeitszeitmodellen.
Freude über die Re-Auditierung: Auditorin Sabine Lehmann überreichte Personaldezernent Jochen Hagt die Bestätigung der Hertie Stiftung, während Landrat Hagen Jobi sich mit Mitarbeiterin Silke Schmidt und ihrem Sohn Sören über die familienfreundlichen Arbeitsbedingungen bei der Kreisverwaltung freut. (Foto: OBK)
Fortbildungen für potenzielle Führungskräfte, Mitarbeitergespräche und interne Gesundheitsförderung tragen zur Motivation der Beschäftigten und Bindung an die Kreisverwaltung bei. Innerhalb der vergangenen drei Jahre hat die Kreisverwaltung die Möglichkeit, vom Telearbeitsplatz zu Hause zu arbeiten, deutlich ausgebaut. 2005 gab es sieben Telearbeitsplätze, heute sind es 17. „Dabei gibt es natürlich Einschränkungen“, erklärt Hagt. „In Ämtern mit hohem Publikumsaufkommen wie zum Beispiel im Straßenverkehrsamt lässt sich Telearbeit nicht so einfach realisieren.“
Der jährliche Familientag hat sich etabliert und findet mit jedem weiteren Jahr seines Bestehens mehr interessierte Kinder, die den Arbeitsplatz ihrer Eltern näher kennen lernen möchten. Parallel zum Familientag werden Väter und Mütter in Elternzeit über ihre Möglichkeiten, wieder in den Beruf einzusteigen, informiert.
Für die kommenden drei Jahre soll nach Aussage des Landrates ein weiterer Schwerpunkt auf die Unterstützung der Mitarbeiter gesetzt werden, die zu Hause Familienangehörige pflegen. „Unsere eigenen Fachleute für das Thema Pflege könnten Infoveranstaltungen und praxisorientierte Trainings anbieten.“ Außerdem werde die Kreisverwaltung mit anderen Unternehmen im Kreisgebiet zusammenarbeiten, die eine familienbewusste Personalpolitik betreiben oder ausbauen möchten. „Einen Erfahrungsaustausch pflegen wir bereits“, berichtet Hagt. Geplant sei Anfang kommenden Jahres bei einem Unternehmertag andere Arbeitgeber für die Vorteile einer familienfreundlichen Unternehmenskultur zu begeistern. „Familienbewusstes Handel ist ein Standortfaktor“, betont Landrat Jobi.
Neu ist auch die Idee, für ein oder zwei Auszubildende Teilzeitplätze anzubieten. „Für Kaufleute Bürokommunikation werden wir in Zusammenarbeit mit der ARGE erstmals Teilzeitarbeitsplätze anbieten“, kündigt der Personaldezernent an. „Das ist ein hervorragendes und noch relativ junges Instrument zur Unterstützung von Erwerbstätigkeit – gerade für Alleinerziehende. Daran trauen sich nicht viele Unternehmen“, freut sich Sabine Lehmann über den Mut der Kreisverwaltung. Hagt betont: „Eins der wichtigsten Ziele des ,audit berufundfamilie’ ist, für die Kreisverwaltung qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten.“
Letzte Änderung: 25. November 2008