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18.01.2010: 70 Bewerbungen aus aller Welt für UNESCO-Kreativitätsworkshop
Für den im Mai 2010 im Oberbergischen Kreis stattfindenden UNESCO-Kreativitätsworkshop sind 70 Bewerbungen eingegangen. Zwanzig Teilnehmer wurden jetzt für die Teilnahme am Workshop durch einen 18-köpfigen Beirat ausgewählt.
Beirat hat 20 Teilnehmer ausgewählt
Oberbergischer Kreis. „Ich bin begeistert von der enormen Kreativität der Bewerber, die aus den unterschiedlichsten Berufssparten kommen“, sagte Landrat Hagen Jobi am heutigen Freitag, nach der Auswahl der Teilnehmer für den UNESCO-Kreativitätsworkshop, der im Mai im Oberbergischen Kreis stattfindet. Aus 27 Ländern waren rund 70 Bewerbungen eingegangen. Designer, Pädagogen und Sonderpädagogen, Architekten, Therapeuten und Psychologen zwischen 22 und 73 Jahren wollen in oberbergischen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung Spielmittel zur Förderung deren Fähigkeiten entwickeln.
„Es war unglaublich schwer, 20 Teilnehmer auszuwählen, da die Bewerber über hervorragende fachliche Qualifikationen und vielfältige Erfahrungen in der Herstellung von Spielmitteln verfügen“, berichtete der Landrat. Der 18-köpfige Beirat, darunter auch der Paralympics-Gewinner Rainer Schmidt, hatte sich den gesamten Freitag Zeit genommen, um die Unterlagen zu sichten und eine Auswahl zu treffen. Dabei achtete die Jury darauf, Bewerber aus den unterschiedlichsten Ländern zu berücksichtigen und aus allen Berufsgruppen Teilnehmer auszuwählen.
Die Wahl fiel auf acht Designer, zwei Grafiker, vier Architekten, zwei Sonderpädagogen, ein Kunstpädagoge, eine Psychologin, eine Physiotherapeutin und einen IT-Spezialisten. Die Teilnehmer, sechs Männer und 14 Frauen, sind zum Teil noch im Studium und kommen aus Armenien, Brasilien, Chile, Deutschland, Indien, Indonesien, Island, Israel, Italien, Mocambique, Nigeria, Russland, Thailand, Türkei, Uganda und USA. Eine Teilnehmerin kommt aus dem Oberbergischen Kreis.
Der UNESCO-Kreativitätsworkshop startet am 17. und 18. Mai mit einem öffentlichen Symposium in der Klinik für seelische Gesundheit Marienheide. Anschließend besuchen die 20 Teilnehmer Einrichtungen für junge und alte Menschen mit Förderbedarf im Kreisgebiet und werden dort mit den Kindern und Erwachsenen zwei Wochen lang Spielmittel entwickeln. „Ziel ist es, erfahrenen Fachleuten die Chance zu geben, aktiv für Menschen mit besonderem Förderbedarf tätig zu werden“, ergänzte Siegfried Zoels, Geschäftsführer des Vereins „Fördern durch Spielmittel“
Der Verein hat seit seiner Gründung 1991 bislang 15 UNESCO-Kreativitätsworkshops durchgeführt oder organisatorisch begleitet. Der Oberbergische Kreis, der Ausrichter des nächsten Workshops sein wird, bekommt sowohl fachliche als auch finanzielle Unterstützung von einer Reihe lokaler Partner. Mit dabei sind die Universität Siegen, die Sparkassen im Oberbergischen Kreis, die Lionsclubs Oberberg und Gummersbach, der Rotary Club Gummersbach-Oberberg, die Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe psychisch Behinderter, die AOK Rheinland/Hamburg, das Klinikum Oberberg, Verein zur Förderung und Betreuung behinderter Kinder Oberbergischer Kreis.
Neben Vertretern der Sponsoren, Landrat Jobi, Vertretern des Kreistages und dem stellvertretenden Sprecher der Bürgermeister, Uwe Töpfer, sind Vertreter des Vereins „Fördern durch Spielmittel“ und der Uni Siegen im Beirat Mitglied, die gemeinsam die Auswahl der Teilnehmer trafen. Mit dabei ist auch der oberbergischen Spielzeughersteller Wader und Friedhelm Julius Beucher als Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.
Landrat Jobi ist begeistert, von den einfachen aber wirkungsvollen Spielzeugen für Menschen mit Behinderung, die Siegfried Zoels von vorangegangenen Workshops präsentierte. (Foto: OBK)
Ganz besonders dankte Landrat Jobi den beiden Koordinatoren des Workshops und Beiratsmitgliedern Dr. Wolfgang Wörster, Leiter des Haus früher Hilfen, und Gerhard Altz, ehemaliger Leiter der Schule für Körperbehinderte, für ihr ehrenamtliches Engagement bei der Organisation des Workshops. Sie hatten gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis unter anderem kreisweit die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung aufgerufen, sich am Workshop zu beteiligen. Beteiligen werden sich die Behindertenwerkstätten BWO in Wiehl-Faulmert, das Haus für Behinderte in Wiehl-Oberbantenberg, die Hugo-Kükelhaus-Schule und die Helen-Keller-Schule in Wiehl-Oberbantenberg, das Haus früher Hilfen in Wiehl-Oberbantenberg, die Jakob-Moreno-Schule in Gummersbach, die Klinik für seelische Gesundheit in Marienheide, die gemeinnützigen Werkstätten RAPS in Marienheide, das Altenheim in Drabenderhöhe, die integrativen Kindergärten der AWO in Eckenhagen und Nümbrecht und die Janusz-Korczak-Schule in Lindlar. Die Hauptschule in Bielstein wird sich im Werkunterricht an der Produktion der hergestellten Spielzeuge beteiligen.
„Vom Kleinkind bis zum Senior sollen Menschen mit besonderem Förderbedarf die Möglichkeit haben, mit den Teilnehmern des UNESCO-Workshops zu arbeiten und von ihren Entwicklungen zu profitieren“, begründeten Altz und Wörster die Vielfalt an Einrichtungen, wo schon jetzt große Vorfreude auf den Workshop spürbar sei.
Letzte Änderung: 18. Januar 2010