10.10.2011: Oberbergischer Herbstempfang als Plattform interessanter Begegnungen

Kreis und Rundschau präsentierten Fritz Pleitgen

Oberbergischer Kreis. „Wir haben beste Bedingungen geschaffen, um unsere wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung gemeinsam gezielt voranzutreiben“, so begrüßte Landrat Hagen Jobi die Gäste beim diesjährigen Herbstempfang in der Alten Drahtzieherei Wipperfürth. „In diesen Bestrebungen müssen wir uns gleichzeitig unserer sozialen Verantwortung bewusst bleiben“, führte der Landrat aus. Hagen Jobi bedankte sich daher bei der Vielzahl von Persönlichkeiten, die sich im Oberbergischen Kreis in den Dienst der guten Sache stellen und sich sozial engagieren.

Damit leitete er auch zur Rede des Ehrengastes Fritz Pleitgen über. Der Ex-Vorsitzende der ARD und ehemalige Intendant des WDR ist bekannt für sein soziales Engagement: als Präsident der Deutschen Krebshilfe, Pate die Kinderhospizes Bethel und als Vorsitzender des Lew Kopelew Forums Köln, das sich für Menschenrechte einsetzt.

Fritz Pleitgen ermahnte zu sozialer Verantwortung. Die Basis dafür bilde die kommunale Seite. Der langjährige Auslands-Journalist wünschte sich ein Bewusstsein für den wichtigen Zusammenhalt Europas. Dabei nahm er Politik, Banken und Medien in die Verantwortung. Solch schwergewichtige Themen zu leichter Kost zu verarbeiten, gelang dem 73-jährigen Vollblut-Journalisten auf humorige Weise. Er mischte Politik mit Privatem: Pleitgen führte durch sein Leben als Korrespondent an der Seite eines „Wipperfürther Mädchens“, hier ist seine Ehefrau Gerda geboren und „hier hat sich mein Schicksal erfüllt“, bekundete Pleitgen augenzwickernd. Durchhaltevermögen und Organisationstalent bescheinigte Pleitgen den anwesenden Oberbergern anhand seiner anekdotenhaften Berichte aus Moskau, - in denen seine Gattin so einigen Widrigkeiten des Kommunismus getrotzt habe.

Pleitgen, der „beide Seiten, diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs“ kennengelernt hat, appellierte an ein „starkes Europa“ und an ein Bewusstsein, „dass Frieden, Freiheit und Wohlstand in Europa nur durch einen engen Verbund“ gesichert werde.

Auch Helmut Heinen, Herausgeber der Kölnischen Rundschau, sorgte sich in seiner Rede um die hohe Verschuldung von Staaten, „mit denen wir eng verbunden sind.“ Gleichzeitig erklärte Heinen: „Von den Turbulenzen der Staatsfinanzen dürfen wir uns nicht den Blick verstellen lassen, darauf, wie wichtig Europa für uns alle ist.“

Dass auch dieser fünfte Herbstempfang den Blick über die Oberbergische Welt hinaus öffnet, hatte Gastgeber Landrat Hagen Jobi angestrebt. Dass sich ein reger Austausch unter den zahlreichen Gästen entwickelte, war nicht zuletzt Verdienst des diesjährigen Ehrengastes Fritz Pleitgen.