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27.01.2012: Frühe Hilfen für junge Familien
Eine überregionale Netzwerkkonferenz, bestehend aus über 100 Fachkräften aus dem Gesundheitswesen, hat sich eine bessere Vernetzung von Hilfsangeboten für werdende Eltern und Familien zum Ziel gesetzt.
Oberbergischer Kreis, Stadt und Kreiskrankenhaus Gummersbach kooperieren
Oberbergischer Kreis. „Voneinander lernen“ ist das Ziel von über 100 Fachkräften aus dem Gesundheitswesen und der Jugendhilfe aus dem Oberbergischen Kreis und einer Reihe von Städten in Nordrhein-Westfalen. Ärzte, Hebammen, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter trafen sich am Mittwoch, 25. Januar, auf Einladung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH), eine Einrichtung des Bundesfamilienministeriums, zu der überregionalen Netzwerkkonferenz „Frühe Hilfen“ in Mülheim an der Ruhr. Im Fokus stand der multiprofessionelle Austausch mit dem Ziel die unterschiedlichen Hilfsangebote für werdende Eltern und Familien mit kleinen Kindern besser zu vernetzen.
„Frühe Hilfen können in belasteten Familien Erziehungskompetenzen fördern und Fehlentwicklungen vermeiden. Dies gelingt umso erfolgreicher, je besser Fachkräfte und die unterschiedlichen Hilfeangebote vernetzt sind“, sagte Mechthild Paul, Leiterin des NZFH. Über „Kooperationsmöglichkeiten zwischen Gesundheitswesen und Jugendhilfe - Wege in eine gelungene Zusammenarbeit“ erläuterten Vertreter des Oberbergischen Kreises, der Stadt Gummersbach und des Kreiskrankenhauses Gummersbach. Sie stellten vor wie Ärzte, Hebammen, Gesundheits- und Jugendämter junge Familien unterstützen können. Kaija Elvermann, Leiterin des kinderärztlichen Dienstes beim Oberbergischen Kreis und ärztliche Leitung der Netzwerkkonferenz, ist sich mit Angela Hoffmann, Oberärztin der Kinderklinik Gummersbach, einig: Wenn Ärzte, Hebammen, Kreis und Kommunen die Zusammenarbeit intensivieren, können junge Familien davon nur profitieren. „Wir wollen den Familien schon im Krankenhaus Kontakte vermitteln, wo sie nach der Entlassung Unterstützung, Förder- und Therapieangebote für ihre Kinder finden“, sagt Hoffmann. „Uns geht es nicht nur um die gute medizinische Versorgung im Krankenhaus, sondern darum, dass alle Kinder – egal wie arm oder wie reich ihre Eltern sind – einen guten Start ins Leben haben.“
Sie betreue zurzeit eine Familie, die Zwillings-Frühchen bekommen hat. Zuhause fordert aber noch ein drittes Kind die Aufmerksamkeit der Eltern. „Die Eltern gehen bis an den Rand der Belastbarkeit, in solchen Situationen sind die helfenden Hände einer Familienhebamme zum Beispiel ganz wichtig“, erklärt Hoffmann. Die Kinderärztin kann Kontakte über die Städte und Gemeinden und die Kreisverwaltung zu einer Familienhebamme herstellen. „Das im Januar in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz sieht genau das vor“, weiß Kaija Elvermann. Angela Hoffmann und ihre Kollegin Sabine Höno, Familienhebamme im Kreiskrankenhaus Gummersbach, haben mit Kreis und Stadt regelmäßige Treffen vereinbart. „Ich sehe gute Möglichkeiten die Strukturen der Frühen Hilfen mit Ärzten und Hebammen auszubauen und im Sinne der Kindergesundheit ein präventiv tätiges Netzwerk zu spannen“, betont Kinderärztin Elvermann. Die Aufgabe des Gesundheitsamtes liege in der Bereitstellung von Informationen für Ärzte und Heilberufe.
Als Mitveranstalter der Netzwerkkonferenz beteiligten sich der Oberbergische Kreis auch mit einem Stand auf der Projektmesse und informierte über ein Waldbröler Modellprojekt und das Bündnis für Familie.
Letzte Änderung: 27. Januar 2012