07.02.2012: Kreisjugendamt schließt Betreuungs-Lücke im Südkreis

In den drei Südkommunen Reichshof, Waldbröl und Morsbach ist jetzt Streetworker Jörn Hägele aktiv. Sein Kleinbus ist Büro und mobiler Treffpunkt für die Kids.

Jugendamt/Sportamt - Amt 51Streetworker Jörn Hägele: „Ich bin Vertreter der Kids“

Oberbergischer Kreis. „Mit der Einstellung eines Streetworkers für die Kommunen im Südkreis haben wir ein weiteres wichtiges Ziel in der kreisweiten Jugendarbeit erreicht“, sagt Landrat Hagen Jobi. Seit Jahresbeginn ist Jörn Hägele als Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Einsatz: in Reichshof, Waldbröl und Morsbach. Das Kreisjugendamt betreut neun Kommunen im Oberbergischen und hat damit die letzte Lücke im Betreuungsbereich Südkreis geschlossen. Vorbeugend tätig zu werden und Angebote zu schaffen, steht bei der Arbeit des neuen Streetworkers im Vordergrund.

Streetworker Jörn Hägele freut sich auf kreative Arbeit mit Kids vor Ort (Foto:OBK)
Streetworker Jörn Hägele freut sich auf kreative Arbeit mit Kids vor Ort (Foto:OBK)

„Wir wollen nicht immer nur Feuerwehr spielen, sondern den Jugendlichen entgegenkommen, die wir sonst nicht erreichen. Ein Streetworker muss Anwalt der Jugendlichen sein“, sagt Heinz Thelen, Leiter des Kreisjugendamtes. Die AWO-Betriebsgesellschaft „Der Sommerberg“ ist Kooperationspartner des dreijährigen Projekts. Um möglichst viele Kids im Südkreis zu erreichen, ist Streetworker Jörn Hägele in einem Kleinbus unterwegs. Der weiße Campingbus dient als „rollendes Büro“ und als Treffpunkt für die Kinder und Jugendlichen vor Ort. Jörn Hägele hat das Fahrzeug so ausgestattet, dass neben dem geselligen Zusammensein auch die Möglichkeit zum gemeinsamen Kochen besteht, und zwar unabhängig vom Wetter. Der Sozialarbeiter bietet den Kids an, den Kleinbus kreativ und auffällig zu besprühen, um für gemeinsame Aktivitäten zu werben.  

Mit seinem Kleinbus ist der Streetworker im gesamten Südkreis unterwegs (Foto:OBK)
Mit seinem Kleinbus ist der Streetworker im gesamten Südkreis unterwegs (Foto:OBK)

Der 50-jährige Streetworker verfügt über viel Erfahrung in der Jugendarbeit. Als gelernter Arbeitserzieher hat Jörn Hägele mit körperbehinderten Jugendlichen gearbeitet. Der gebürtige Badener war in der Heimbetreuung und in der flexiblen Einzelbetreuung tätig. Der Streetworker hat eine Zusatzausbildung als Erlebnispädagoge und möchte auch im Südkreis als Kletterlehrer aktiv werden. Jörn Hägele hat bereits alle Schulen in Reichshof, Waldbröl und Morsbach besucht, um sich bei den Kindern und Jugendlichen vorzustellen. Er hat Gespräche mit den Schülersprechern geführt, um zu erfahren, wo Bedarf besteht. „Es muss eine Vertrauensbasis zu den Kids entstehen“, sagt Hägele, „dazu braucht es eine gewisse Anlaufzeit. Ich möchte den Kindern und Jugendlichen das Gefühl geben, dass ich für sie da bin. Dann ist Kreativität gefragt, gemeinsam mit den Kids kann man etwas schaffen.“
Ab April wird die Arbeit des Streetworkers im Südkreis durch eine Fachkraft verstärkt. Die Sozialarbeiterin spricht auch russisch, um so den Kontakt auch zu jugendlichen Aussiedlern zu erleichtern. Die Bürgermeister im Südkreis begrüßen das neue Angebot und haben ihre Unterstützung zugesichert.

 

Jörn Hägele ist erreichbar unter Telefon:0178 9340562 oder per E-Mail streetwork@awo-der-sommerberg.de 

 



Letzte Änderung: 7. Februar 2012