16.04.2013: "Sport als Brücke": Kreisprojekt vermittelt Ausbildungsplatz an Bundesligaspieler

Der 17-jährige Eishockeyspieler Phillip Schumacher aus Wiehl hat seine Bundesligakarriere beim Kölner EC beendet. Durch "Sport als Brücke" hat er einen Ausbildungsplatz bei der Firma Stamm in Gummersbach erhalten

Oberbergischer Kreis. Drei Stunden hartes Bundesligatraining hat Phillip Schumacher täglich in der Nachwuchsmannschaft der Kölner Haie absolviert. Der Traum, Eishockeyprofi zu werden,  blieb für den 17-jährigen Schüler allerdings unerreichbar - trotz seines Ausnahmetalents. Lange Fahrzeiten, viele Trainingseinheiten und absolute Anwesenheitspflicht bei den Spielen forderten ihren Preis: Phillip Schumacher wurde immer schlechter in der Schule. Die Überlegungen des Wiehlers, die Bundesligakarriere zu beenden und eine Ausbildung zu beginnen, schienen an seinen Schulnoten zu scheitern.

"Mit 'Sport als Brücke' ist der Übergang von Schule in den Beruf bei Philipp Schumacher gelungen", freut sich Kreisdirektor Jochen Hagt, der das Projekt initiiert hat. "Mit der Firma Stamm/Konstruktions- und Werkzeugbau in Gummersbach haben wir ein Unternehmen gewonnen, das den Kreis darin unterstützt, junge Menschen am Standort zu binden. Sportler bringen viele wichtige Eigenschaft mit, die auch in Unternehmen gefragt sind, beispielsweise Teamfähigkeit, Belastbarkeit und Flexibilität."
 

Kreisdirektor Jochen Hagt(links) hat mit Phillip Schumacher und KIO-Geschäftsführer Wilfried Holberg das Unternehmen Stamm in Gummersbach besucht (Foto:OBK)
Kreisdirektor Jochen Hagt(links) hat mit Phillip Schumacher und KIO-Geschäftsführer Wilfried Holberg das Unternehmen Stamm in Gummersbach besucht (Foto:OBK)

Unternehmer Udo Stamm ist selbst sportlich aktiv. Durch sein Engagement bei der Kunststoff Initiative Oberberg KIO e.V. ist er auf "Sport als Brücke" aufmerksam geworden. Auch er schätzt die Eigenschaften eines Sportlers und bewertet diese höher, als manche Schulnote: "In einem Unternehmen muss man sich immer wieder auf neue Situationen einstellen und Engagement zeigen. Dabei ist es wichtig, gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Bei Phillip habe ich ein starkes Interesse festgestellt und Verständnis für das, was wir produzieren. Das ist eine gute Basis, um eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker bei uns zu absolvieren."

Der 17-jährige Phillip und seine Familie sind froh, dass er damit eine gute Zukunftsperspektive bekommen hat. Der Jugendliche hat bereits durch ein Praktikum bei der Firma Kampf in Wiehl-Bielstein erste Erfahrungen im Umgang mit Werkzeugen gesammelt und handwerkliches Geschick gezeigt. Jetzt ist er glücklich, dass er im September dieses Jahres eine Ausbildung bei der Firma Stamm beginnen kann: "Ich arbeite gern, bin motiviert und kreativ. Durch meine Fitness denke ich, bin ich der körperlichen Arbeit gewachsen", sagt Phillip Schumacher.

(v.l.n.r) Inhaber Udo Stamm; Benjamin Stamm; Kreisdirektor Jochen Hagt, KIO-Geschäftsführer Wilfried Holberg; Phillip Schumacher und Stefan Berz, Koordinator "Sport als Brücke" (Foto:OBK)
(v.l.n.r) Inhaber Udo Stamm; Benjamin Stamm; Kreisdirektor Jochen Hagt, KIO-Geschäftsführer Wilfried Holberg; Phillip Schumacher und Stefan Berz, Koordinator "Sport als Brücke" (Foto:OBK)

Das Konzept von "Sport als Brücke" hat alle Beteiligten überzeugt. "Eine Mannschaft und ein Unternehmen sind sich im Idealfall sehr ähnlich", sagt Kreisdirektor Jochen Hagt. "Wir sehen auch am Beispiel der Firma Stamm, dass oberbergische Unternehmen dafür ansprechbar sind. Wenn wir junge Menschen und die Unternehmen in der Region auf diese Weise zusammenführen, dann ist das eine tolle Sache."
Für Phillip Schumacher bedeutet das, er kann nach wie vor seiner Leidenschaft Eishockey in seinem Heimatverein in Wiehl nachgehen. Gleichzeitig erhält er eine gute berufliche Perspektive in einem innovativen, oberbergischen Unternehmen. 

Weitere Informationen zu "Sport als Brücke" erhalten Sie in den Flyern:

"Sport als Brücke" (für Sportler)Logo PDF-Datei  und
"Sport als Brücke" (für Unternehmen)Logo PDF-Datei   

und über den Koordinator "Sport als Brücke", Stefan Berz, Telefon 02261 88-5180.
 


 



Letzte Änderung: 18. April 2013