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11.03.2014: Notruf 112: Oberbergischer Kreis wirbt für "Lebensretter"
Keine Zeit zu verlieren: der Notruf 112 rettet auch Leben bei Herzinfarkt, Schlaganfall und Suizidgefahr
Oberbergischer Kreis. Nicht nur bei Unfällen und Bränden: die Notrufnummer 112 gilt in allen medizinischen Notfällen, denn es geht um Zeit! Darauf weisen das Gesundheitsamt und das Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz im Oberbergischen Kreis hin.
Die Telefonnummer Notruf 112 ist seit Jahrzehnten bundesweit bekannt und mittlerweile auch in den meisten europäischen Ländern die einheitliche Rufnummer für die Feuerwehr und den Rettungsdienst.
Notruf bei zeitkritischen Ereignissen
Sogenannte "zeitkritische Ereignisse" sind etwa ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall. "Dabei handelt es sich immer um kritische und potentiell lebensbedrohliche akute Erkrankungen. Solche lebensbedrohlichen Erkrankungen müssen grundsätzlich schnell und sicher in einer Klinik, oftmals sogar schon am Notfallort ärztlich behandelt werden", sagt der Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Ralf Mühlenhaus.
Was bedeutet es, einen Herzinfarkt zu erleiden ?
Die klassischen Symptome eines Herzinfarktes sind starke Schmerzen im Brustkorb, mit Ausstrahlung in den linken Arm. Allerdings ist dieses Symptom nur eines von vielen möglichen Symptomen, die ein Infarkt auslösen kann.
"Grundsätzlich sind brustbezogene, akut auftretende Schmerzen mit Ausstrahlung in Arme, Rücken oder auch in die Kiefergelenke bis zum Beweis des Gegenteils auffällig und sollten ärztlich abgeklärt werden. Treten Übelkeit, Erbrechen oder (drohende) Bewusstlosigkeit dazu auf, liegt fast immer auch eine lebensbedrohliche Notfallsituation vor. Bei Frauen können die Symptome eines Herzinfarktes grundsätzlich ganz anders sein. Schmerzen können völlig fehlen, manchmal kann es auch „ nur“ die plötzlich aufgetretene stärkste Übelkeit sein, hinter der sich ein Infarkt ursächlich anzeigt", sagt Dr. Thomas Bauer, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Im Falle eines Herzinfarktes sind die Herzkranzgefäße durch einen Verschluss betroffen. Dies führt zur Herzleistungsschwäche oder zum Tod.
Auch der Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall !
Ein Schlaganfall ist grundsätzlich akut lebensbedrohlich und bedarf sofortiger ärztlicher Hilfe. Ähnlich wie beim Herzinfarkt kann ein Blutgefäß im Gehirn „verstopft“ sein oder es kann eine Blutung in das Gehirn selbst stattfinden und die gleichen Symptome verursachen, wie ein Schlaganfall durch Gefäßverschluss. Symptome wie Lähmung einer kompletten Körperseite oder, Seh – und Sprachverlust, Übelkeit und Bewusstlosigkeit sind hier die Symptome.
"Auch in diesem Fall ist Eile geboten und die schnelle medizinische Hilfe über den Notruf 112
anzufordern. Nur die Alarmierung des Rettungsdienstes über den zentralen Notruf 112 kann diese Hilfe bringen", sagt Dr. Ralf Mühlenhaus.
Keinesfalls sollte ein Betroffener versuchen eigenständig mit dem Auto oder mit Angehörigen in eine Klinik oder zum Hausarzt zu fahren.
Bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder Symptomen, die eine akute Verschlechterung des Gesundheitszustandes hervorrufen, wie beispielsweise Bewusstlosigkeit, besteht Lebensgefahr.
Notruf 112 wenn Gefahr einer Selbsttötung droht !
Es gibt einen weiteren Grund, den Notruf 112 in Anspruch zu nehmen. Im Falle einer schweren Depression, bei der die Gefahr einer Selbsttötung (Suizidgefahr) besteht. Etwa 15% der Menschen mit schweren Depressionen nehmen sich das Leben. Wenn ein Mensch unmittelbar von Suizid bedroht ist, so ist auch über den Notruf 112 sofort der Rettungsdienst und Notarzt zu rufen.
Im Zweifel bei akuten Erkrankungen mit plötzlichem akuten veränderten Gesundheitszustand Notruf 112.
Die Notrufnummer 112 gilt nahezu europaweit, ist vorwahlfrei und kostenlos. Sie wird mit Vorrang im Funk – und Festnetz behandelt. Sie funktioniert in jedem Mobilfunknetz, also auch, wenn „Ihr „Netz von Ihrem aktuellen Standort gerade nicht verfügbar ist. Sie funktioniert bei den meisten Mobiltelefonen auch ohne Aufhebung der Tastensperre.
Was tun im Notfall ?
1. Was ist passiert ?
2. Wo ist es passiert?
3. Wie viele Verletzte ?
4. Welche Arten von Verletzungen
5. Warten Sie auf Rückfragen !
Letzte Änderung: 11. März 2014