25.06.2014: Qualitätssiegel: Hygienestandards in Pflegeeinrichtungen

Senioren- und Pflegeheime im Kreis können sich einem kostenlosen Qualitätstest zur Einhaltung von Hygienestandards unterziehen

Oberbergischer Kreis. Nach dem Qualitätssiegel für Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken sollen sich künftig auch Senioren- und Pflegeheime einem kostenlosen Qualitätstest im Rahmen der Einhaltung von Hygienestandards unterziehen können. Das Interesse der Einrichtungen an dieser bedeutenden Thematik ist groß: Die Vertreter erschienen zahlreich bei der Informationsveranstaltung des Netzwerks „mre-netz regio rhein-ahr“, zu dem auch der Oberbergische Kreis gehört, am Standort „:metabolon“ in Lindlar. Das überkommunale Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, den wachsenden Problemen mit multiresistenten Erregern (MRE) entgegenzutreten. Die Veranstaltung wurde federführend ausgerichtet von der Abteilung Infektionsschutz und Umwelthygiene im Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises.

Auftaktveranstaltung Altenheimqualitätszirkel mre-netz regio rhein ahr mit Vertretern von zahlreichen Altenheimen aus dem Oberbergischen Kreis (Foto:OBK)
Auftaktveranstaltung Altenheimqualitätszirkel mre-netz regio rhein ahr mit Vertretern von zahlreichen Altenheimen aus dem Oberbergischen Kreis (Foto:OBK)

Die Koordinatorin des MRE-Netzwerks, Claudia Rösing, erklärt: „Ziel des Qualitätssiegels wird es sein, neue Impulse im Bereich der Standard- und Händehygiene zu liefern. Verbesserungen sehe ich zudem in der Kommunikation der Akteure.“ Daher mache es Sinn, so Rösing, nach den Krankenhäusern nun die Alten- und Pflegeheime im Oberbergischen Kreis einzubinden. Um diese bei der Einhaltung von Hygienestandards zu unterstützen und über die Kreisgrenzen hinaus verbindliche Qualitätsstandards zu regeln, hat das Netzwerk in Kooperation mit dem Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn das Qualitätssiegel für Alten- und Pflegeheime erarbeitet. Dessen Einführung ist für 2015. Die Teilnahme daran ist kostenlos, verlangt aber von den Einrichtungen einen Beitrag im Bereich Verbesserungen der Kommunikation mit anderen Einrichtungen, die Optimierung der Standard- und Händehygiene und die Bildung von Hygienekommissionen.

„Ich weiß, mit welchem Engagement sich Mitarbeiter in Altenpflegeeinrichtungen täglich für ihre Bewohner und deren Teilhabe an der Gemeinschaft einsetzen. Daher rechne ich bei der Vergabe des Qualitätssiegels Ende nächsten Jahres auch nicht mit Überraschungen“, sagt Dr. Thomas Bauer, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Ebenfalls bei der Informationsveranstaltung anwesend war Frank Rey von der Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren des Oberbergischen Kreises. Rey bietet Kurse mit einem Umfang von rund 100 Stunden für „Hygienebeauftragte in Pflegeeinrichtungen“ an.

Zum MRE-Netzwerk zählen neben dem Oberbergischen Kreis noch der Rhein-Sieg-Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis, der Kreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) sowie die Städte Köln, Leverkusen und Bonn. Weitere Informationen zum Netzwerk gibt es unter www.obk.de.



Letzte Änderung: 25. Juni 2014