23.09.2015: Kreis bereitet sich auf die Aufnahme weiterer Flüchtlinge vor

Der Oberbergische Kreis erwartet weitere 200 Flüchtlinge und richtet kurzfristig zweite Erstaufnahmeeinrichtung ein

Oberbergischer Kreis. „Ab Freitag, 25.09.2015, können wir mit einer Zuweisung von weiteren 200 Flüchtlingen in den Oberbergischen Kreis rechnen“, zitiert Kreisdirektor Jochen Hagt eine Passage aus einer Verfügung der Bezirksregierung Köln, die er als Leiter des Krisenstabes am gestrigen Dienstag in den Abendstunden erhalten hat.
Hagt hat daraufhin sofort den Stab einberufen, um mögliche Erstaufnahmeeinrichtungen für die Unterbringung der Hilfesuchenden in den Blick zu nehmen. „Es kam uns zu Gute, dass wir uns im Krisenstab bereits vorausschauend mit möglichen Immobilien befasst haben,“ berichtet Hagt und erläutert weiter, dass bereits mit der Gemeinde Engelskirchen Einvernehmen erzielt worden sei, die leerstehende Paul-Gerhardt-Grundschule in Ründeroth anzumieten und für die Erstaufnahme vorzubereiten. Die Gemeinde Engelskirchen war aus diesem Grund auch mit dem Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters, Norbert Hamm, im Krisenstab vertreten.
Darüber hinaus, so Hagt, werde der Kreis auch die Sporthalle des Berufskollegs Dieringhausen nutzen. „Wir brauchen eine Pufferkapazität, damit wir Zeit gewinnen, um die Erstaufnahmeeinrichtungen entsprechend den Anforderungen der Bezirksregierung herrichten zu können“, erläutert er und bittet gleichzeitig die Schülerinnen und Schüler des BK Dieringhausen sowie die Vereine, denen die Halle zunächst nicht mehr zur Nutzung zur Verfügung steht, um Verständnis.
Zudem sei aufgrund der Zuspitzung der Flüchtlingssituation damit zu rechnen, dass weitere Zuweisungen erfolgen, die Interimslösungen erforderlich machen. „Wir sind derzeit ständig unterwegs, um mit Unterstützung der Kommunen Unterbringungsmöglichkeiten zu prüfen,“ so der Krisenstabschef, der hinzufügt: „Wir wollen vorbereitet sein, auch wenn die Situation zwischenzeitlich die Grenze der Belastbarkeit erreicht hat.“
Hagt und Hamm erklären im Übrigen unisono, dass es Ihnen wichtig sei, die Bevölkerung, insbesondere im Umfeld der Erstaufnahmeeinrichtung in Ründeroth, umfassend über die Entwicklung zu informieren und für Rückfragen zur Verfügung zu stehen. „Wir werden in den nächsten Tagen zu einer Bürgerversammlung einladen. Es sollen keine Fragen offen bleiben“, kündigt Hamm an.
Abschließend dankt Hagt insbesondere den Hilfsorganisationen, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde Engelskirchen und des Oberbergischen Kreises für ihr unermüdliches Engagement.

Dolmetscher dringend gesucht

Um die sprachliche Verständigung sicherstellen zu können, sucht der Oberbergische Kreis nach ehrenamtlich tätigen Sprachmittlern, die bei der Ersterfassungen, der ersten ärztlichen Befragung oder Untersuchung unterstützen können und den Flüchtlingen insgesamt das Ankommen erleichtern wollen. Es besteht Bedarf an guten Deutschkenntnissen in Verbindung mit den Sprachen albanisch, arabisch, aramäisch, dari, fasi, hindi/hindu, kurdisch, panjabi/punjabi, paschtu, persisch, russisch, serbokratisch, swahili, tigrinya, türkisch und urdu.

Menschen, die sich von diesem Aufruf angesprochen fühlen, nehmen bitte Kontakt mit dem Kommunalen Integrationszentrum Oberbergischer Kreis auf: Telefon 02261 88-4202 oder per E.Mail an komint@obk.de.

Helfende für die Annahme von Sachspenden werden benötigt

Zahlreiche Kleider- und Sachspenden sind bereits bei der Kreisverwaltung angeboten und abgegeben worden.
Das bisher eingegangene Gut muss erst sortiert werden. Hierfür und für die Annahme der Spenden werden freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht.

Der Oberbergische Kreis nimmt an drei Wochentagen Kleider- und Sachspenden an:
Am Hohenzollernbad, Moltkestraße 45 in Gummersbach
Montags von 8:00 bis 11:00 Uhr
Dienstags von 13:00 bis 16:00 Uhr
Donnerstags von 14:00 ist 17:30 Uhr

Ehrenamtliche Helfer entladen Spendensammlungen im Oberbergischen (Foto:OBK)
Ehrenamtliche Helfer entladen Spendensammlungen im Oberbergischen (Foto:OBK)

Weitere Informationen erhalten Sie an unserem Bürgertelefon 02261 88-4545. Das Bürgertelefon:
Montags bis Donnerstags von 8:00 bis 16:00 Uhr
und Freitags von 8:00 bis 12:00 Uhr

Besonders benötigt werden Umzugskartons, Kleidung (insbesondere Herrenoberbekleidung und Herrenhosen in kleineren Größen), Schuhe und Umstandskleidung, außerdem Kinderbetten.

Aufgrund der Lagerkapazität können Hausrat oder Möbel (mit Ausnahme von Kinderbetten) nicht angenommen werden.

Der Oberbergische Kreis hat zusätzlich ein Spendenkonto zur Unterstützung von Flüchtlingen eingerichtet.

Das Spendenkonto hat die folgende Bankverbindung:
IBAN: DE61 3846 2135 7400 7000 14
Konto-Nr. : 7400 7000 14
Bankleitzahl: 384 621 35
Bank: Volksbank Oberberg

Als Verwendungszweck sollte „Spende Flüchtlingshilfe“ angeben werden.



Letzte Änderung: 23. September 2015