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24.01.2020: Kreisverwaltung an einem Standort
Preisträger des Realisierungswettbewerbs „Zentralisierung der Verwaltungseinheiten“ stehen fest. Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge im Kreishausfoyer bis 07. Februar 2020.
Oberbergischer Kreis. 426 Arbeitsplätze sollen auf dem Kreishausareal „Moltkestraße / Am Wiedenhof“ neu gestaltet werden: Das Ziel des Realisierungswettbewerbs zur Zentralisierung der Verwaltungseinheiten ist klar definiert. Wie komplex die Aufgabenstellung aber ist, macht ein fast 40 Seiten langer Auslobungstext deutlich. 9.200 Quadratmeter Programmfläche mit Büros und Nebenräumen sowie einer Kindertagesstätte waren gefordert. Die bestehende Bebauung, städtebauliche Vorgaben und nicht zuletzt schwierige topografische Voraussetzungen, mussten die teilnehmenden Architekturbüros unter anderem bei ihren Entwürfen miteinbeziehen.
Bei der Vorstellung der Siegerentwürfe im Kreishaus erklärte Landrat Jochen Hagt, dass die Zentralisierung zudem ökonomischeren Verwaltungsabläufen dient: „Die Kreisverwaltung ist derzeit in über 20 Gebäude im Gummersbacher Stadtgebiet verteilt. Diese räumliche Zersplitterung ist unwirtschaftlich und mit deutlichen Effizienzverlusten verbunden." Darüber hinaus bestünden nicht unerhebliche Sanierungsbedarfe der Altbauten II-IV.
„Nach der EU-Bekanntmachung im Juni 2019 haben erfreulicherweise 75 Büros Interesse am Wettbewerb bekundet“, berichtete Kreisdirektor Klaus Grootens. Von den schließlich vier gesetzten und 21 ausgelosten Büros hätten 15 Büros fristgerecht einen fertigen Beitrag eingereicht. Diese vielfältigen Entwürfe können bis zum 07. Februar 2020 während der Servicezeiten (www.obk.de/servicezeiten) im Kreishausfoyer angeschaut werden.
„Am meisten überzeugt hat der Vorschlag des Architekturbüros 'Hascher Jehle Design GmbH' aus Berlin“, gab Klaus Grootens bekannt. Der entworfene Erweiterungsbau rahmt das bestehende Kreishaus ein. Mit einem zentralen Knotenpunkt unterstützt er eine eindeutige Besucherführung. Die Gebäudeteile sind in unterschiedlichen Geschosshöhen gestaltet und nutzen die topografischen Vorrausetzungen so zum Vorteil. Optisch besticht das Bauwerk mit transparent gestalteten Fassaden und begrünten Dachflächen.
„Dieser Entwurf ging am respektvollsten und angemessensten mit den Gegebenheiten um“, gibt Fachpreisrichter Martin Halfmann (Architekt) das nahezu einstimmige Urteil des Preisgerichts wieder. Kreisbaudezernent Felix Ammann findet, dass der Vorschlag des Berliner Büros den umfangreichen funktionalen Anforderungen gerecht wird.
Auch Landrat Jochen Hagt lobte das gute Ergebnis. Er richtete seinen Dank an alle Architekturbüros, die mit vielfältigen Entwürfen am Wettbewerb teilgenommen haben. Darüber hinaus dankte er dem Amt für Immobilienwirtschaft der Kreisverwaltung und dem beteiligten Planungsbüro "assmann gruppe", die die den Wettbewerb umfassend vorbereiteten und die Durchführung betreuten.
Der Grundstein für den Realisierungswettbewerb wurde 2016 gelegt. Damals beauftragte der Kreistag die Kreisverwaltung ihre strategischen Überlegungen zur Zukunft der Liegenschaften fortzusetzen. Am 04. Oktober 2018 sprach sich der Kreistag für die Vorbereitung und Durchführung des Realisierungswettbewerbes aus. Die Preisträger stehen nun fest. Am 19. März 2020 entscheidet der Kreistag über die Einleitung eines sogenannten Verhandlungsverfahrens mit den drei Preisträgern. Nach dem Verhandlungsverfahren folgt dann eine zirka zweijährige Planungsphase, bevor die Realisierung des Bauprojektes folgen kann. „Eine Bauzeit von etwa drei Jahren halte ich für realistisch“, schätzte Landrat Jochen Hagt den Abschluss der Zentralisierung auf das Jahr 2025.
Die Preisträger des Realisierungswettbewerbs:
- Erster Preis: 75.000 Euro: Architekturbüro Hascher Jehle Design GmbH, Berlin
- Zweiter Preis: 50.000 Euro: Architekturbüro Lorber Paul Architekten GmbH, Köln
- Dritter Preis: 25.000 Euro: Architekturbüro sinning architekten, Darmstadt
Anerkennungen in Höhe von je 7.500 Euro erhalten:
- hmp ARCHITEKTEN ALLNOCH UND HÜTT GmbH, Köln
- Aretz Dürr Architektur, Köln
Letzte Änderung: 24. Januar 2020