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05.11.2021: Gesundheitsamt informiert: Auswertung zur Corona-Schutzimpfung im September und Oktober 2021
Betrachtet wird der Impfstatus der laborbestätigten Fälle, der hospitalisierten Personen und das Impfgeschehen im Oberbergischen Kreis.
Oberbergischer Kreis. Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises erfasste den individuellen Impfstatus der Oberbergerinnen und Oberberger, die im September und Oktober 2021 mittels PCR-Test positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden (laborbestätigte Fälle, September: 1.168 Personen, Oktober: 973 Personen). Im September 2021 hatten 71 Prozent aller laborbestätigten Fälle keinen Impfschutz, im Folgemonat waren 51 Prozent nicht geimpft. Bei 21 Prozent (September) bzw. 32 Prozent (Oktober) der gemeldeten Fälle war der Impfstatus vollständig. Keine der gemeldeten Personen hatte bereits eine Drittimpfung erhalten. Die restlichen Personen waren einmal geimpft oder es lagen keine Informationen zum Impfstatus vor.
Dass die Anzahl der Personen steigt, die trotz vollständiger Impfung positiv getestet worden sind – im Juli 2021 lag der Anteil noch bei knapp über 8 Prozent und im August 2021 bei 15 Prozent - lässt sich auch mit der steigenden statistischen Wahrscheinlichkeit erklären. Die Anzahl der vollständig geimpften Personen wächst, gleichzeitig nimmt auch die Anzahl der Personen zu, die trotz Impfung positiv getestet werden. Kaija Elvermann, Leitung des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises, macht deutlich, dass die Impfung trotzdem wirksam ist: „Die Impfung kann keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Ansteckung bieten. Sie schützt in erster Linie vor einem schweren Verlauf. Vollständig geimpfte Personen, die positiv getestet werden, haben in der Regel keine oder nur milde Symptome. Das beobachten wir auch im Oberbergischen Kreis.“
In der Regel hätten vollständig geimpfte Personen eine geringere Viruslast als ungeimpfte Personen: „Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse legen außerdem nahe, dass vollständig geimpfte Personen - wenn überhaupt – für einen kürzeren Zeitraum Virusüberträger sind.“
Impfstatus der hospitalisierten Personen
Nur drei Prozent der laborbestätigten SARS-CoV-2-Fälle im Oberbergischen Kreis im Zeitraum September bis Oktober 2021 wurden im Krankenhaus behandelt. Insgesamt waren das in den beiden Monaten 73 Personen. Das Durchschnittsalter lag bei 63 Jahren. Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises wertete den Impfstatus dieser hospitalisierten Personen aus. „Die Anzahl der erfassten Personen ist sehr klein und der Betrachtungszeitraum kurz. Unsere Auswertung darf folglich nicht mit einer wissenschaftlichen Studie gleichgesetzt werden“, ordnet Kaija Elvermann die Ergebnisse ein.
Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der im September und Oktober 2021 stationär behandelten 73 Oberbergerinnen und Oberberger waren nicht geimpft. 40 Prozent hatten eine vollständige Corona-Schutzimpfung, zwei Prozent hatten bereits die dritte Impfung erhalten. Bei sieben Prozent der behandelten Personen liegt keine Angabe zum Impfstatus vor.
„Die Patientinnen und Patienten wurden größtenteils nicht aufgrund der Covid-19-Erkrankung hospitalisiert. Sie wurden z. B. bereits wegen einer anderen Erkrankung dort behandelt und dann positiv getestet“, berichtet die Leiterin des Gesundheitsamtes. Schwere Erkrankungsverläufe könnten in der Regel bei immunkompetenten Personen durch die Impfung verhindert werden: „Die Erfahrungen der zurückliegenden Wochen zeigen, dass die intensivpflichtigen und beatmeten COVID-Patientinnen und -Patienten in der Regel nicht geimpft waren.“
Impfangebot im Oberbergischen Kreis
„Die Ausbreitungschancen für das Virus sind wieder größer geworden. Durch die wenigen Einschränkungen, die es derzeit noch gibt, haben wir alle viel mehr Kontakte, als es im vergangenen Winter noch der Fall war. Besonders jetzt müssen wir vorsichtig sein. Die bekannten Hygienemaßnahmen sollten nicht vernachlässigt werden. Weiterhin gilt: Maske tragen, Abstand halten, Hygiene beachten und Lüften. Die Impfung ist ein wichtiger Baustein neben anderen, um sich vor einer Ansteckung zu schützen“, rät Kaija Elvermann sich gegen COVID-19 impfen zu lassen.
Wer sich impfen lassen möchte, kann das z. B. im Impfmobil des Oberbergischen Kreises. Der umfunktionierte Krankentransportwagen steuert die oberbergischen Städte und Gemeinden an und bietet die Corona-Schutzimpfung ohne Termin an. Auf www.obk.de/impfmobil sind die nächsten Stopps und weitere Details zum Impfangebot ab 12 Jahren zu finden.
Nach der Schließung des Impfzentrums zum 01.10.2021 hat die Nachfrage nach dem mobilen Angebot stark zugenommen. Die bisher höchste Anzahl von Impfungen während eines Stopps wurde am 27.10.2021 vor der Schwalbe-Arena in Gummersbach durchgeführt. Das ursprünglich fünfstündige Zeitfenster musste aufgrund der hohen Nachfrage verlängert und spontan ein zweites medizinisches Team eingesetzt werden. Insgesamt wurden an diesem „Impftag“ 374 Impfungen verabreicht – davon 130 Erstimpfungen, 114 Zweitimpfungen, 26 Genesenenimpfungen und 104 Auffrischungsimpfungen nach der Impfung mit Johnson & Johnson und in Einzelfällen auch Drittimpfungen.
Seit dem ersten Einsatz des Impfmobils am 13.08.2021 führte das mobile Team bei allen 64 Stopps insgesamt 5.232 Impfungen durch. Davon fallen 2.694 Impfungen in den Zeitraum vor der Schließung des Impfzentrums (30.09.2021). Insgesamt 2.538 Impfungen wurden nach der Schließung durchgeführt. „Schon als das Impfzentrum noch geöffnet war, wurde das Angebot in den Kommunen gerne wahrgenommen, weil so teils lange Fahrten nach Gummersbach vermieden werden konnten. Jetzt hat das Impfgeschehen erfreulicherweise noch einmal mehr Fahrt aufgenommen. Das liegt sicher auch daran, dass die Menschen bei uns zwischen den Impfstoffen wählen können“, erklärt Ralf Schmallenbach, Gesundheitsdezernent des Oberbergischen Kreises und ehemaliger Leiter des Impfzentrums.
Die neu geschaffene Koordinierenden COVID-Impfeinheit (KoCI) plant bereits weitere Haltestellen. Derzeit sind besonders Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach der Impfung mit Johnson & Johnson gefragt – bei den letzten Terminen machten diese Impfungen fast 50 Prozent der Gesamtzahl aus. „Die Auffrischungsimpfung nach Johnson & Johnson ist im Impfmobil möglich. Interessierte können einfach vorbeikommen. Der durch die STIKO empfohlene Mindestabstand zwischen den Impfungen beträgt vier Wochen“, sagt Ralf Schmallenbach.
Die dritte Impfung (Boosterimpfung) lege das Land NRW aktuell vorrangig in die Hände der niedergelassenen Ärzteschaft: „Personen, die eine Drittimpfung haben möchten, sollten sich deshalb an ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin wenden.“ Die Ständige Impfkommission empfiehlt Drittimpfung aktuell für ältere und immunschwache Personen sowie Personen im medizinischen und pflegerischen Bereich. Kaija Elvermann, Leitung des Gesundheitsamtes, empfiehlt den priorisierten Personen, die Drittimpfung wahrzunehmen: „Sie aktiviert die Immunabwehr noch einmal und verlängert den Impfschutz."
Insgesamt ist die Anzahl der erfolgten Impfungen im Kreisgebiet in den vergangenen beiden Monaten rückläufig. Am meisten werden Folgeimpfungen in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen durchgeführt. Auf dem zweiten Rang liegen die Erstimpfungen der selben Altersgruppen. Dichtauf liegen anschließend die Erst- und die Folgeimpfungen in den Altersgruppen „12 bis 17 Jahre“ und „60 plus“. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung weist dem Oberbergischen Kreis seit dem Impfstart insgesamt 350.974 durchgeführte Impfungen zu – davon 171.337 Erstimpfungen, 171.522 Zweitimpfungen, 8.115 Drittimpfungen. Es muss beachtet werden, das die Zuordnung der Daten zu den Landkreisen anhand der Postleizahlen der impfenden Stellen und nicht anhand der Adressen der geimpften Personen erfolgt! Die Aussagekraft der Zuordnung wird durch dieses Vorgehen reduziert.
Den Bericht für die Monate Juli und August 2021 erhalten Sie auf www.obk.de/corona-pm.
Letzte Änderung: 05. November 2021