26.07.2022: Urlaubszeit ist Reisezeit

Und was ist mit unseren Hunden?

Oberbergischer Kreis. Während der Zeit von Corona, Home-Schooling und Homeoffice hat sich die Anzahl der Hundehaltungen stark erhöht.-Über Tierschutzorganisationen, Ebay, edogs und andere Internetplattformen wurden und werden Hunde in großer Anzahl angeboten. Viele dieser Hunde kommen aus dem Osteuropäischen Ausland. Gehäuft in grenznahen Regionen aber auch im ganzen Bundesgebiet werden immer wieder illegal eingeführte Hundewelpen von der Polizei aufgegriffen und in Tierheimen in Quarantäne gesetzt. Die Tiere werden in Transportern mit vielen Käfigen unter oftmals schlechten Bedingungen ohne ausreichend Futter und Wasser für viele Stunden und Tage transportiert und dann bevorzugt an Parkplätzen übergeben oder werden über das Internet bei ebay, deine Tierwelt, Quoka oder edogs zum Kauf angeboten. Das Veterinäramt rät dringend dazu, nur dann Hunde und Katzenwelpen zu kaufen, wenn man das Muttertier gesehen hat. „Denn dann hat man einen kleinen Einblick über die Haltung und weiß zumindest, dass die Welpen nicht illegal eingeführt wurden“, weiß der Amtsleiter des Veterinäramtes, Dr. Stefan Kohler „Mit dem Kauf aus dem Kofferraum oder an der Haustür unterstützen Sie den illegalen Hundehandel und die Leiden, die die Tiere auf solchen Transporten oft erfahren“.

In der Urlaubszeit erhält das Veterinäramt des Oberbergischen Kreises vermehrt Anfragen von Urlaubsreisenden aus Ländern wie Ägypten und der Türkei, die eine Hunde-Urlaubsbekanntschaft mit nach Deutschland nehmen möchten. So verständlich es ist, einen Hundewelpen, den man entspannt und mit Zeit im Urlaub immer wieder sieht und der sich über Zuwendungen und soziale Kontakte von Urlaubern freut, mit nach Hause nehmen zu wollen, sollte aber bedacht werden, dass gerade in südlichen Ländern die Hunde mit exotischen Krankheitserregern infiziert sein können, die hier in Deutschland aufwändige Behandlungen nach sich ziehen. Auch gibt es in vielen Ländern noch regelmäßig Tollwutfälle bei Haustieren. Hunde dürfen deshalb nur mit gültiger Tollwutimpfung und weiteren amtstierärztlich bescheinigten Gesundheitsgarantien nach Deutschland einreisen. Auch im Oberbergischen Kreis wurden illegal eingeführte Hundewelpen in Quarantäne gesetzt, weil die Tiere ohne gültige Tollwut-Impfung nach Deutschland verbracht wurden. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem EU-Nachbarland die Tiere stammen. Für die Isolierung wird das Tier auf Kosten des Besitzers oder Besitzerin in einer genehmigten Quarantäne-Einrichtung im Tierheim untergebracht. Für den Tierhalter und die Tierhalterin entstehen dann schnell mehrere Hundert Euro Kosten für die Unterbringung des Hundes.

Auch die zuständige Dezernentin des Oberbergischen Kreises, Birgit Hähn, appelliert an die Urlaubsreisenden sich gut zu überlegen, ob ein Haustier in das Leben einer Familie oder Paares auch außerhalb des Urlaubes passt und ausreichend Zeit für die Versorgung des Tieres zur Verfügung steht. „Grundsätzlich sollte die Anschaffung eines Tieres gut geplant und durchdacht sein, spontane Entscheidungen aus dem Bauch heraus drohen gerne zu scheitern“, so Dezernentin Hähn.

Hunde- und auch Katzenwelpen können ab einem Alter von 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden und haben dann nach 3 Wochen einen Tollwutschutz. Mit einem EU-Heimtierausweis, in dem auch die Chip-Nummer des Heimtieres eingetragen ist, kann man dann innerhalb der EU reisen oder die Vierbeiner aus Nachbarländern können hier so einen neuen Besitzer oder Besitzerin finden. Für Länder außerhalb der EU gelten erweiterte Einreisebedingungen. Für Auskünfte steht das Veterinäramt unter der Nummer 02261 88-3903 zur Verfügung.



Letzte Änderung: 26. Juli 2022