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30.04.2024: Veterinärämter üben Zusammenarbeit im Tierseuchenfall
Die Vogelgrippe war diesmal das angenommene Szenario.
Oberbergischer Kreis. Der Oberbergische Kreis hat am vergangenen Montag zusammen mit den Nachbarkreisen in einer groß angelegten Übung die Bekämpfung der Vogelgrippe geübt. Das Veterinäramt des Oberbergischen Kreises hat sich mit den Veterinärbehörden von sechs Nachbarkreisen zusammengeschlossen und eine gemeinsame Seuchenbekämpfung vereinbart. In diesem Tierseuchenverbund finden jährlich reihum Übungen statt.
Die diesjährige Übung wurde vom Ennepe-Ruhr-Kreis ausgerichtet und fand an drei Orten im Kreisgebiet des Ennepe-Ruhr-Kreises statt. Als Übungsszenario wurde ein Vogelgrippeausbruch (Aviäre Influenza) in einer Wildvogelstation in Hattingen und der Fund mehrere toter Wildvögel auf dem Kemnader Stausee durchgeführt. Im Schwelmer Kreishaus fand die verwaltungstechnische Aufarbeitung des Tierseuchenfalls statt.
Die Aviäre Influenza, auch Vogelgrippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die ihren natürlichen Reservoirwirt in der Wildvogelpopulation hat. Die Vogelgrippe ist für Hausgeflügel hochansteckend und verläuft mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen.
„Durch das Abkommen im Tierseuchenverbund ist eine schnelle und unbürokratische Unterstützung im Seuchenfall gewährleistet“ sagt die zuständige Dezernentin Frau Birgit Hähn.Für die Amtstierärztin Frau Meyer-Schoppmann ist es wichtig, dass regelmäßig die Seuchenbekämpfung geübt wird: „Da die Geflügelpest auch durch Wildvögel verbreitet wird, kann es jederzeit zu einem Ausbruch der Tierseuche kommen. Die Abläufe müssen immer wieder trainiert werden, um im Seuchenfall richtig reagieren zu können.“
Die Vogelgrippe hatte 2022 auch im Oberbergischen Kreis für Aufregung gesorgt: Mehrere Ausbrüche bei Nutzgeflügel führten zu strengen Restriktionsmaßnahmen. Enten, Gänse und Hühner, die in der Umgebung des Ausbruchsbetriebes gehalten wurden, musste aufgestallt und von den amtlichen Tierärzten des Veterinäramtes untersucht werden, um sicherzustellen, dass die Tiere keine Anzeichen einer Erkrankung zeigten. Die erkrankten Tiere im Ausbruchsbetrieb mussten getötet werden, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Trotz aller Eile muss dabei streng auf die Einhaltung des Tierschutzes geachtet werden. Deshalb dürfen die Tiere nur unter Aufsicht von Tierärzten durch sachkundige Fachleute getötet werden.
Tierärztin und stellvertretende Amtsleiterin im Veterinäramt des Oberbergischen Kreises Ulrike Daniels, ist bei der aktuellen Übung in einem großen Team mit Kollegen aus dem Oberbergischen Kreis und den Nachbarkreisen unterwegs. Mit grünen und weißen Overalls, Gummistiefeln und mehreren Lagen Einmalhandschuhen geschützt, sucht sie mit ihrem Team auf dem Kemnaderstausee nach toten Enten. Das DLRG hat die Tierärzte mit Schwimmwesten ausgestattet und transportiert sie in Booten über den See.
18 Gummienten bergen die Boote auf dem Kemnader See. Diese werden mit Keschern aus dem Wasser geborgen und sicher in Tüten und Kunststoffsäcke verpackt. Durch die verendeten Wasservögel kann das Virus gestreut werden. Deshalb ist es wichtig, die verendeten Tiere möglichst schnell aus dem Wasser zu entfernen.
Am zweiten Standort der Übung wird währenddessen die Räumung einer Wildvogelaufnahmestation mit Probenahme am lebenden Tier geübt. Diese Station wird von Thorsten Kestner betreut, er leitet die Wildvogelstatiopn Paasmühle. Im Fokus steht in diesem Teil der Übung der ruhige Umgang mit dem Tier. Eine gute Planung im Voraus ist entscheidend für das gute Gelingen.
Für Amtstierärztin Meyer-Schoppmann hat die Übung wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, solche praktischen Tätigkeiten immer wieder zu üben. Im Laufe der Übung klappten die Abläufe immer besser und die Strategien wurden stetig angepasst und optimiert.
Letzte Änderung: 30. April 2024