Adventstürchen 02
„Ein Trupp geht niemals allein!“
Ricarda Wehling, 33, Jugendfeuerwehr Waldbröl
Nach fast zwanzig Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr wurde Ricarda Wehling in diesem Herbst mit der Ehrennadel in Silber geehrt. Eine schöne Veranstaltung und eine wichtige Anerkennung für ihr Engagement in Waldbröl. Am meisten berührt hat sie jedoch der Dank „ihrer“ Jugendlichen im Rahmen der Ehrung. Als ihre Stadtjugendfeuerwehrwartin aufgerufen wurde, sprangen die auf und applaudierten begeistert. Und überreichten Ricarda Wehling später ein ganz besonderes Geschenk: eine Packung Merci-Schokolade, bei der die Banderolen um die einzelnen Riegel ausgetauscht worden waren. Statt „Edelrahm“ und „Mandel-Milch-Nuss“ kann man jetzt all das lesen, wofür die Jugendlichen danken.
Ein Geschenk, das zeigt, dass sie scheinbar vieles richtig macht. Und dass ihr Plan aufgeht, die jungen Menschen zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten. Weil sie als Stadtjugendfeuerwehrwartin mehr sein will als Ansprechpartnerin für Stadt, Eltern und Jugendliche in organisatorischen Belangen. Deswegen geht sie alles mit Blick auf die Zielgruppe an: die Ausbildungseinheiten, die Veranstaltungen und Freizeitfahrten, die kreisweiten Zeltlager, die Wettkämpfe. Auch das 50-jährige Jubiläum in diesem Jahr sollte etwas sein, womit sich die Jubilare identifizieren konnten. „Normalerweise gibt es bei solchen Anlässen Festakte und Reden“, weiß die Waldbrölerin nur zu gut. „Ich wollte aber einen Mitmachttag auf dem Marktplatz – für die Jugend!“
45 Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren gehören zur Jugendfeuerwehr Waldbröl. Dabei ist – im Gegensatz zu den Zahlen vieler anderer Einheiten – das Verhältnis von Mädchen und Jungen fast ausgeglichen. Eine Tatsache, die wahrscheinlich auch daran liegt, dass Ricarda Wehling ein so inspirierendes Rollenvorbild ist. Aber egal ob Jungs oder Mädchen – die meisten bleiben über Jahre dabei. „Und zwei bis vier der Jugendlichen gehen bei uns pro Jahr in den aktiven Dienst“, erzählt sie stolz. Noch so etwas, das alles andere als selbstverständlich ist.
Was sie dafür investiert? „Ganz viel Herz!“, lacht sie. Und im Schnitt acht bis zehn Stunden in der Woche, manchmal mehr. Trotzdem ist die Ausbildung und Begleitung der Jugendlichen natürlich nicht alleine zu stemmen. Ricarda Wehling steht ein großartiges Team von 12 Betreuer*innen zur Seite, wie sie deutlich betont. Und das hat nicht nur praktische Gründe sondern auch ideelle. Weil Feuerwehrarbeit immer eine Sache von Zusammenarbeit und Gemeinschaft ist. „Ein Trupp geht niemals allein!“, weiß Ricarda Wehling und bringt damit einen ihrer wichtigsten Werte auf den Punkt.
Weitere Informationen:
Internet: https://www.feuerwehr-waldbroel.de/
Letzte Änderung: 30. November 2022