Adventstürchen 09

„Meine Babys sind das Repair-Café und die Handyhilfe“

Irmtraud Bördgen, 63, Lindlar

Sie war eine der ersten Standortlotsinnen der Ehrenamtsinitiative „Weitblick“ und bezeichnet sich selbst als „Inventar“. In dieser Funktion initiiert, betreut und fördert Irmtraud Bördgen seit 2010 ehrenamtliche Projekte und Initiativen in Lindlar. Erst in einem Team von vier Lotsen und Lotsinnen, dann zu zweit. Inzwischen ist sie die einzige Standortlotsin vor Ort. Und hat hauptsächlich zwei Angebote, die sie mit ganzem Herzblut unterstützt: „Meine Babys sind das Repair-Café und die Handyhilfe“, erklärt die Rentnerin.

Irmtraud BördgenDas Repair-Café besteht seit 2017. Jeden zweiten Samstag im Monat kümmern sich hier Ehrenamtliche um defekte Alltagsgegenstände. „Die meisten kommen mit Elektrogeräten zu uns“, weiß Irmtraud Bördgen. „und sind total dankbar, wenn die wieder ans Laufen kommen.“ Eine Dankbarkeit, die manchmal direkt anrührend sein kann. Erst vor kurzem, als ein kleiner Junge einen Spielzeugroboter mitbrachte, der nicht mehr lief. Ein Fehler, der zu beheben war. Das Ergebnis: funkelnde Kinderaugen. „Da ging auch mir das Herz auf!“, strahlt Irmtraud Bördgen, die sich im Repair-Café hauptsächlich in der Rolle der Gastgeberin sieht. „Wenn ich einen Schraubenzieher in die Hand nehme, geht das nicht gut aus!“, sagt sie. Stattdessen kümmert sie sich um einen guten Rahmen, kocht Kaffee und backt Waffeln.

Wie auch bei der Handyhilfe, die sie erst vor zwei Jahren initiiert hat. Dabei empfängt sie an jedem letzten Samstag im Monat in ihrem Weitblick-Büro Menschen, die – wie der Name schon sagt – Fragen zum Umgang mit dem Handy haben. Auch hier ist die Rentnerin hauptsächlich Gastgeberin. „Die Beratung kommt von drei Schülern“, erläutert sie das spannende generationsübergreifende Projekt, das vor allem Hilfe zur Selbsthilfe gibt. „Die Jugendlichen erklären nur. Arbeiten müssen die Leute selber.“ Ein Konzept, das aufgeht, und beide Seiten bereichert. Und mit den Spenden der „Kundinnen und Kunden“ können sich die Jugendlichen ihr Taschengeld aufbessern.

Zwei erfolgreiche Projekte, die gut angenommen werden. Ob sie noch weitere Ideen hat? Immer. Spannend wäre zum Beispiel ein Lesepaten-Projekt für die Grundschule. „Doch dafür bräuchte ich jemanden zur Unterstützung“, sagt sie. Jemanden, der sich gerne bei der Standort-Lotsin melden kann.

 

Weitere Informationen:

Internet: www.obk.de/weitblick
Telefon: 02266 4407204 (Lindlar verbindet)
E-Mail: lindlar@weitblick-obk.de

Sprechzeit Weitblick-Büro in Lindlar:
Mittwochs von 9:30 bis 11:00 Uhr

 

© Jan Engel - Fotolia
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Letzte Änderung: 30. November 2022