Adventstürchen 21
„Für diese Anerkennung bin ich dankbar“
Lothar Klett, Wipperfürth
Angefangen hat es im Jahr 2014. Damals machte Lothar Klett einen Spaziergang über den denkmalgeschützten evangelischen Friedhof in Wipperfürth. „Dabei habe ich entdeckt, in welchem fürchterlichen Zustand das Grab der Familie Kersting war“, erinnert er sich. Etwas, das er schlecht ertragen konnte. Verband er doch eine prägende Erinnerung mit der Unternehmerfamilie. Als er nach dem Krieg als Flüchtlingskind in die Hansestadt kam, war die Weihnachtstüte von Eugen Kersting das erste Geschenk in der neuen Heimat.
Das war die Initialzündung für Lothar Kletts ehrenamtliches Engagement. Er kümmert sich um die Grabstätten auf den beiden denkmalgeschützten Friedhöfen – dem katholischen und dem evangelischen. „Die Glaubensrichtung ist mir egal“, sagt er. Ihm geht es darum, dass die Friedhöfe nicht verwildern sondern gute Orte bleiben, an denen Erinnerungskultur stattfinden kann. Am liebsten wäre ihm sogar, wenn aus den Friedhöfen ein Park entstehen könnte, eine Oase in der Stadt. Ein großes Projekt, das zurzeit noch nicht realisiert werden kann.
Solange sorgt Lothar Klett dafür, dass die Gräber nicht verkommen. Er jätet Unkraut, legt Kieferborke gegen neues Unkraut und bessert die Umrandungen aus. Das Material hierfür bekommt er vom städtischen Friedhof. „Wenn dort Gräber aufgegeben werden, bleiben Steine übrig“, weiß der Rentner. „Die kann ich gut verwenden.“ Neben den Gräbern kümmert sich Lothar Klett vor allem um die Grabsteine. „Mit den Jahren sinken die ab und drohen dann, umzukippen“, erklärt er. Was hilft? Aufrichten und Zement drunter.
Wieviel Zeit er für dieses Ehrenamt investiert? „Je nach Jahreszeit“, lacht Lothar Klett. Im Frühjahr und Sommer ist mehr zu tun. Da arbeitet er jede Woche auf den Friedhöfen. Im Herbst und Winter dagegen ist weniger los. Da gibt’s hauptsächlich Laub wegzumachen und ab und zu nach dem Rechten zu sehen. Natürlich stellt er an Allerheiligen Lichter auf. Und zu Weihnachten gibt es ein besonderes Highlight. In der Adventszeit bastelt seine Frau Gestecke, mit denen Lothar Klett dann die Friedhöfe schmückt.
Unterstützung bekommt er außerdem vom Heimat- und Geschichtsverein. Unter dessen Dach gibt es ein Spendenkonto, mit dessen Einlagen Lothar Klett Sachverständige und Fachbetriebe sowie nötige Investitionen bezahlen kann. Die Gelder dafür kommen von der Kulturstiftung der Kreissparkasse und von Privatspendern. „Für diese Anerkennung bin ich dankbar“ sagt Lothar Klett.
Weitere Informationen unter:
http://www.hgv-wipp.de/default.htm
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Letzte Änderung: 13. Dezember 2022