Jubiläum! 50 Jahre Oberbergischer Kreis

Ob Mittelalter, Neuzeit oder Gegenwart – die Frage, wer eine Region regiert und verwaltet ist seit jeher von großer Bedeutung. Die erste Karte, die Teile des heutigen Oberbergischen Landes zeigt, entstand aus einem jahrelangen Streit der damaligen konkurrierenden Herrscher in der Region.

Ende des 16. Jahrhunderts: Die Herzöge von Berg regieren Teile des heutigen Oberbergischen Kreises. Die Grafen zu Sayn-Wittgenstein beherrschen das Gebiet um Schloss Homburg (heute Nümbrecht, Wiehl, Morsbach und Waldbröl). Als schließlich nach langen Auseinandersetzungen Gebiets- und Regierungsgrenzen feststehen, hält Kartograf Arnold Mercator sie in einer Karte fest.

Tipp: Diese Karte von 1575 ist heute auf Schloss Homburg als große Bodenkarte zu sehen.

Besuchen Sie das Museum gerne während des Mittelaltermarktes oder kommen Sie an einem anderen Tag vorbei! Mehr Info: www.schloss-homburg.de

Schloss Homburg (Foto: obk)

 

Die Anfänge des Oberbergischen Kreises


Die Bezeichnung „Oberbergischer Kreis“ wurde 1932 aus der Taufe gehoben. Damals wurden die Kreise Gummersbach und Waldbröl zusammengelegt. Der Name „Oberbergisch“ hat übrigens nichts mit den vielen Hügeln der Region zu tun, sondern geht auf die Grafen von Berg zurück, die hier einst herrschten.

Schon 1969 gab es eine erste Gebietsreform: Denklingen und Eckenhagen wurden zur neuen Gemeinde Reichshof, Bielstein, Drabenderhöhe und Wiehl zur Gemeinde Wiehl. Auch Marienberghausen und Nümbrecht wurden zusammengeschlossen – zunächst unter dem Namen Homburg, später wurde die Gemeinde wieder in Nümbrecht umbenannt.

 

Kommunale Neugliederung vor 50 Jahren


Am 5. November 1974 beschloss die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Reform für den Kölner Raum – das sogenannte Köln-Gesetz. Die bisherigen Regierungsbezirke waren zu klein, um leistungsstark zu sein, sodass sie zu größeren Einheiten zusammengelegt werden sollten. Das Gesetz trat am 1. Januar 1975 in Kraft. Seitdem umfasst der Oberbergische Kreis 13 Städte und Gemeinden.

 

Diese Karte zeigt den Oberbergischen KreisRadevormwald Hueckeswagen Wipperfuerth Marienheide Lindlar Gummersbach Bergneustadt Engelskirchen Wiehl Reichshof Nuembrecht Waldbroel Morsbach

 

Stadt Bergneustadt
Gemeinde Engelskirchen
Stadt Gummersbach
Stadt Hückeswagen
Gemeinde Lindlar
Gemeinde Marienheide
Gemeinde Morsbach
Gemeinde Nümbrecht
Stadt Radevormwald
Gemeinde Reichshof
Stadt Waldbröl
Stadt Wiehl
Stadt Wipperfürth

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Vor der Neuordnung 1975 bestand das Kreisgebiet aus vier Städten (Bergneustadt, Gummersbach, Waldbröl und Wiehl) und sechs Gemeinden (Gimborn, Marienheide, Morsbach, Nümbrecht, Reichshof und Ründeroth).

Engelskirchen, Lindlar und Wipperfürth aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis sowie Hückeswagen und Radevormwald aus dem aufgelösten Rhein-Wupper-Kreis wurden in den Oberbergischen Kreis eingegliedert.

Die Gemeinde Gimborn wurde auf mehrere Orte verteilt: Engelskirchen, Gummersbach, Lindlar und Marienheide. Die Gemeinde Ründeroth wurde größtenteils Engelskirchen zugeschlagen, ein kleiner Teil kam zu Wiehl.

 

Gegenwart: Was macht der Kreis eigentlich?


Der Oberbergische Kreis steht als sogenannte mittlere Verwaltungsebene zwischen den Kommunen und dem Land Nordrhein-Westfalen. Die Kreisverwaltung übernimmt hoheitliche und administrative Aufgaben für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Das sind Aufgaben, die die Kommunen entweder nicht selbst erfüllen können oder für die eine überörtliche Koordinierung notwendig ist. In der Kreisverwaltung arbeiten rund 1.700 Menschen in den unterschiedichsten Berufen. Von den klassischen Verwaltungsangelstellten über Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, IT-Fachpersonen bis hin zu Notfallsanitäterinnen und -Sanitäter.
 

Dir Kreisverwaltung beschäftigt sich mit einer Vielzahl von Themen und öffentlichen Aufgaben, die für das Leben der Bürgerinnen und Bürger von Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Soziales und Gesundheit (z. B. Rettungsdienst, Beteiligung am Klinikum Oberberg)
  • Ordnung und Sicherheit (z. B. Straßenverkehrsamt)
  • Umweltschutz (z. B. Boden- und Gewässerschutz)
  • Infrastruktur (z. B. durch Beteiligung an der OVAG)
  • Wirtschaftsförderung (z. B. durch Beratung für Unternehmen)
  • Bildung (z. B. als Schulträger der Berufskollegs)
  • Regionalentwicklung (z. B. Pläne zur Flächennutzung)


Hauptsitz des Oberbergischen Kreises ist das Kreishaus in der Kreisstadt Gummersbach. Chef der Kreisverwaltung ist Landrat Jochen Hagt. Er ist der oberste Kommunalbeamte des Kreises und auch Chef der Kreispolizeibehörde. Der Landrat wird ebenso wie der Kreistag alle fünf Jahre durch die Bevölkerung gewählt.

Der Kreistag trifft als politisches Gremium Entscheidungen für die Entwicklung des Kreises. Die Mitglieder des Kreistags treffen z. B. Beschlüsse über den Haushalt, Investitionen und wichtige Projekte des Oberbergischen Kreises. Sie kontrollieren außerdem die Kreisverwaltung und den Landrat, welche die Beschlüsse umsetzen. 

 

Kreishaus im Frühling (Foto: obk)

 

 

Was den Kreis noch ausmacht …


Mehr als 275.000 Menschen leben hier auf 918 Quadratkilometern. Attraktive Mittelzentren, belebte Innenstädte sowie 1.441 Dörfer und Weiler prägen die Struktur des Kreises. 13 Talsperren, ein großer Waldbestand und gut ausgebaute Wander- und Radwege laden ein, die hügelige Landschaft zu erkunden.

 

Aggertalsperre im Winter (Foto: obk)Vielfältige Kultur- und Tourismusangebote steigern den Freizeitwert der Region. Das aktive Vereinsleben und das weit gefächerte bürgerschaftliche Engagement bereichern das gesellschaftliche Zusammenleben in herausragender Weise.

Im Oberbergischen Kreis lässt es sich gut leben und arbeiten!

Innovative Unternehmen am Wirtschaftsstandort Oberberg schaffen Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven. Die Bildungslandschaft ist breit aufgestellt. Lebenslanges Lernen ist hier möglich.



Letzte Änderung: 28. April 2025